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Politik-Kolumne:
UWG: Freie Bürger

BV-Mitglieder der „UWG: Freie Bürger“ zum Thema „Gesundheitssystem“

Seit Wochen wird über unser Gesundheitssystem diskutiert. Die Kritik ist vielfältig und beschränkt sich nicht nur auf den Fachpersonalmangel im pflegerischen und medizinischen Bereich.

Ich nenne weitere Baustellen: Wie ist der Stand der Dinge im Hinblick auf die digitalen Speicherung persönlicher medizinischer Daten auf der Gesundheits-Chipkarte? Was tun gegen Engpässe in der Medikamentenlieferkette? Was tun gegen fehlende Medikamente?

Hinzu kommt die politische Auseinandersetzung zwischen Bund und Ländern über die Zuständigkeit, wenn’s um die Krankenhausreform geht, die begleitet wird von explodierenden Kosten im Gesundheitswesen. Nicht zu vergessen auch dies: Was ist mit der Zuordnung von Angebotsstufen der Krankenhäuser, wie hoch soll die Anzahl der Belegbetten sein, wie stellt sich die medizinische Notversorgung neu auf? Die Lösung dieser Probleme ist eine wahre Herkulesaufgabe und überdeckt häufig die gewöhnlichen Belange.

Da ist eine junge Mutter, die durch das Geschrei ihres Kleinkindes in den frühen Morgenstunden unsanft aus dem Schlaf gerissen wird. Das Kind fantasiert, hat knapp 41 Grad Fieber und sich bereits mehrfach übergeben. Nach Verabreichung von fiebersenkenden Mitteln geht der erste Hilfeanruf an die Oma und schnell, aus Not und Verzweiflung entschlossen, geht es gemeinsam zum medizinischen Kindernotdienst in die Kinderklinik.

Es ist 7 Uhr, die Familie ist allein auf weiter Flur. „Warum gehen Sie nicht zu Ihrer Kinderarztpraxis“, sagt die Dame am Eingangsbereich, als sie das Fieber im Ohr des Kindes kontrolliert, das mit knapp unter 40 Grad als rückgängig abgetan wurde. Die Kinderarztpraxis öffnet erst um 8 Uhr, sagt die Familie. Vor 8 Uhr kommt hier auch kein Arzt, sagt die Empfangsdame. Er sei im Hause unterwegs ist, das könne dauern! Um 8:30 Uhr warten Kleinkind, Mutter und Oma noch immer auf den zuständigen Arzt. Auf Nachfrage, wann er denn nun komme, heißt es lapidar, dass dieser auf einen angekündigten Notfall warten würde. Mutter und Oma zweifeln daran, ob der Arzt überhaupt informiert wurde und machen sich nun unter deutlichem Protest auf den Weg zur Kinderarztpraxis. Unterlassene Hilfeleistung in der Kindernotaufnahme?

Die Diagnose dann beim Kinderarzt: Es liege eine äußerst schwere Grippe vor mit starker Infektion der Nebenhöhlen. Zudem sei es dringend notwendig, zusätzlich eine HNO-Praxis hinzuzuziehen.

Willkommen in der Wirklichkeit.

Herzliche Grüße
Hans-Friedel Donschen und Peter Mainka

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