Gärten werden bebaut
Wohnen am Hillerberg: Kompromiss für „Gerthe-West“
Das Wohnbaugebiet Wohnen am Hillerberg wird wohl größer als bisher gedacht. Darauf haben sich zumindest die Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP/UWG in der Bezirksvertretung Nord geeinigt.
Drei große Gartengrundstücke an der Sodinger Straße, gegenüber des Hillerbergs, könnten jetzt ebenfalls bebaut werden. Dort will ein privater Investor 34 Wohneinheiten errichten.
Frischluftversorgung soll gesichert werden
„Wir lehnen das nicht mehr ab, tragen diesen Kompromiss mit“, sagte Thomas Wedding, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Vorfeld der letzten Sitzung der Bezirksvertretung. Das sei zwar eine weitere Versiegelung von Flächen, man habe sich aber zwischen den Polen Naturschutz und der Bereitstellung von dringend benötigtem Wohnraum befunden, deshalb jetzt der Kompromiss. Die sehr tiefen Gartengrundstücke bis zur Nikolausstraße könnten so nicht erhalten bleiben, die Freiflächen zum Hillerberg aber sehr wohl. „Die sind auch wichtig, für die Frischluftversorgung Gerthes“, so Wedding. Die „Wildnis für Kinder“ könne ebenfalls erhalten bleiben.
Erinnerungsort sichtbar machen
Wie beim größten Teil von Entscheidungen einer Bezirksvertretung bleibt das alles allerdings eine Empfehlung, eine Anregung. Entschieden wird letztlich im Rat der Stadt. Der Planungsausschuss des Rates hatte den Plänen am gleichen Tag zugestimmt, mit den Anregungen aus dem Bochumer Norden.
Teil des Kompromisses im Bezirk ist auch die Idee, anstatt eines L-förmigen Geschossbaues hin zum Hiltroper Volkspark eine Reihenhausbebauung zu planen, wenn es geht, mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus.
Gewollt ist ebenso, dass das ehemalige Zwangsarbeiterlager zum sichtbaren Erinnerungsort wird, der, so heißt es, „ein würdevolles Gedenken ermöglicht.“
Die angedachten „Quartiersgaragen“ sollen nach den Vorstellungen der Bezirksvertretung zum Teil in der Erde verschwinden. Zumindest eine Etage der Garagen sollte unterirdisch angelegt werden, weil die optische Wahrnehmung belasten würden, heißt es in einem Papier.
Kritik an den Quartiersgaragen kommt von der CDU im Rat, dazu gebe es in Bochum keine Erfahrungswerte. Und außerdem brauche man mehr Ein- und Zweifamilienhäuser, das Bauprojekt Ostpark in Altenbochum/Laer zeige dies mehr als deutlich, da habe es für 26 Grundstücke 950 Bewerbungen gegeben. Mit den Vorschlägen der Verwaltung zum Hillerberg würden diese Bedarfe nicht abgedeckt. Dazu komme, dass der neue Sportplatz an der Sodinger Straße immer noch nicht in Angriff genommen wurde. Ohne einen neuen Platz könne man am Hillerberg nicht bauen.
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