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Nette Kunden, netter Kiosk

Anne Bude: Kiosk am Nordbad

„Erst wollten meine Söhne das hier machen, jetzt mache ich das.“ Bilmez Tokul will ihren „Kiosk am Nordbad“ nicht mehr hergeben.

Die Söhne fanden die Idee super, hatten aber eigentlich wegen der eigenen Jobs gar keine Zeit. Seit mittlerweile drei Jahren steht Bilmez Tokul jetzt hinter dem kleinen Tresen in einem eigentlich großen Laden. Der begehbare Kiosk an der Dietrich-Benking-Straße 98 war eigentlich mal ein reiner Getränkehandel mit dem Namen „Getränkeland 2000“. „Der ist aber pleite gegangen“, erzählt Bilmez Tokul. 

Laden sollte erst verkauft werden

Also habe man sich in der Familie überlegt, was man mit dem Laden so anfängt, das Haus gehört der Familie. „Mein Mann hatte darüber nachgedacht, das Ladenlokal zu verkaufen, jetzt würde ich das niemals mehr tun, jetzt sage ich nein“, lacht sie. Der Kiosk macht ihr Spaß. 

Verkauft wird, was gebraucht wird, von Zigaretten über Süßigkeiten bis hin zu Spirituosen und Eis, Zeitungen und haltbaren Lebensmitteln. „Das haben wir dazu genommen, das gab es vorher eben nicht.“ Getränkekisten werden aber auch weiterhin verkauft, im großen Nebenraum. 

Frauenpower hilft

Bilmez Tokul arbeitet nicht allein im Kiosk am Nordbad, das würde sie gar nicht schaffen. Morgens um halb sechs wird aufgestanden, es werden Brötchen eingekauft, zum Großmarkt muss man fahren, bei schweren Getränke-Einkäufen hilft der Ehemann. Eine Aushilfskraft arbeitet mit, außerdem eine Freundin der Tochter. So viel Frauenpower braucht man auch, wenn man bis 22 Uhr geöffnet haben will. 

„Außerdem habe ich auch noch einen Haushalt“, sagt Bilmez Tokul, „ich koche und wasche, meine drei Söhne wohnen zwar nicht mehr zu Hause und sind verheiratet, aber ich habe auch noch drei Töchter. Und eine Katze.“ Das muss man alles erst einmal unter einen Hut bringen.

Abends ist Bilmez Tokul nie allein in der etwas dunklen Ecke Dietrich-Benking-Straße / Castroper Hellweg. „Mein Mann kommt abends“, sagt sie, nach der Arbeit in seiner Gelsenkirchener Autowerkstatt. Es ist aber auch noch nie etwas außergewöhnliches oder bedrohliches passiert. Das mag auch an den Leuten liegen, die zum Kiosk am Nordbad kommen, darunter viele Stammkunden: „Wir sind nett und unsere Kunden sind auch alle nett“, lacht Bilmez Tokul. Was das Hallobo-Magazin hiermit bestätigt. 

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