Mannschaft ist in der Bringschuld
Interview mit SGW-Sportvorstand Christian Pozo
Das spielfreie Regionalliga-Wochenende haben wir genutzt, um ein Interview mit SGW-Sportvorstand Christian Pozo zu führen. Das Gespräch fand vor dem Auswärtsspiel beim Nachwuchs des 1. FC Köln statt.
Von Vereinsseite war schon vor dem Saisonstart kommuniziert worden, dass ihr mit einer ganz harten Saison rechnet. Fünf Punkte nach neun Spieltagen standen vor der Länderspielpause zu Buche. Trotzdem ernüchternd, oder? Wie fällt Deine persönliche Bilanz aus?
Mit der Punktausbeute können wir natürlich nicht zufrieden sein. Wenn man die einzelnen Spiele betrachtet, und das ist ja unsere Aufgabe, hatten wir in den vergangenen Wochen nicht gerade das große Spielglück, nutzen unsere Chancen nicht und haben höchst unglückliche Gegentore bekommen, aber irgendwann ist auch das kein Zufall mehr. Von daher denke ich schon, dass wir uns enorm steigern müssen, wenn wir weiterhin eine kleine Chance auf den Klassenerhalt haben wollen.
Ihr habt gerade in dieser sportlich schwierigen Zeit mit den Trainern Christian Britscho und Timo (ligaunabhängig) Janczak verlängert. War das logisch als Fortsetzung des „neuen Weges“, oder gab es auch Zweifel?
Wir haben keine Zweifel am eingeschlagenen Weg, er ist auch alternativlos. Dieser Trainer kann mit schwierigen Situationen umgehen, das hat er in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Jetzt gehen wir mit dem mit Abstand kleinsten Etat in die Regionalliga und haben ordentliche Nackenschläge bekommen. Der Trainer muss die Jungs jetzt wieder aufrichten, und dafür benötigt er ganz klare Rückendeckung vom Verein. Die hat er. Zweifel können wir uns gar nicht erlauben.
Was kann der Verein tun, damit er jetzt nicht die Fans verliert?
Ich kann jeden verstehen, der nach dem 0:4 gegen Straelen mit Wut im Bauch nach Hause gegangen ist. Das ging mir nicht anders. Ich denke, die Mannschaft ist jetzt in der Bringschuld. Die Fans sind in Vorleistung gegangen und haben bis heute wenig dafür zurück bekommen. Das muss sich in den kommenden Wochen ändern. Ich persönlich habe kein Problem damit, ein Spiel in der Regionalliga zu verlieren, aber die Art und Weise vom Spiel gegen den SV Straelen darf sich nicht wiederholen. Das erinnerte mich in der zweiten Halbzeit zum Teil an den unsäglichen Auftritt und das 0:8 in Ahlen.
War das 0:4 gegen Straelen der emotionale Tiefpunkt bisher?
Nach dem gerade erwähnten 0:8 in Ahlen hatte ich auf der Heimfahrt starke Zweifel daran, ob wir überhaupt konkurrenzfähig sind. Die Tage danach waren der emotionale Tiefpunkt für mich, gepaart mit Zweifeln an den eigenen Entscheidungen. Und ich glaube, da ging es einigen so. Man darf aber auch nicht vergessen was dann folgte: Gegen Fortuna Köln und Wiedenbrück haben wie vier Punkte und uns selbst aus diesem emotionalen Loch geholt. Ich bin guter Dinge, dass wir diesen Turnaround nochmal hinbekommen. Und diesmal hoffentlich nachhaltiger.
Das Interview führte Peter Mohr
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