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Peter Mohr

Ausse Lohrheide – die SG 09-Kolumne Oktober 2022

Er befindet sich in seiner 33. Saison als Berichterstatter an der Lohrheide, hat alle Höhen und Tiefen rund um die SG 09 mitgemacht und leugnet nicht, vom schwarz-weißen Virus infiziert zu sein.

Hallo Wattenscheid,

ja, Misserfolg ist nicht sexy. Da kann man das Blatt drehen und wenden, wie man es will. Die Frage ist nur, wie überraschend der Misserfolg gekommen ist. Das hängt zweifellos von unterschiedlichen Erwartungshaltungen ab.

In der Aufstiegseuphorie nach der Partie gegen Rheine, als über 6000 Besucher die Tore an der Lohrheide passiert hatten, sind wahrscheinlich so manche Träume entstanden. Ja, Träume eben. Und die haben in den seltensten Fällen etwas mit der Realität zu tun.

Wenn wir die Uhr fünf Monate zurückdrehen und den Oberliga-Endspurt der letzten Saison Revue passieren lassen, wird uns auffallen, dass die Truppe von Trainer Christian Britscho keinen Gegner aus dem Stadion geschossen hat. Das ließe sich (mit Ausnahme der Partie gegen Hamm) sogar auf die gesamte Spielzeit ausdehnen.

Die Mannschaft hat die Spiele nicht aufgrund fußballerischer Dominanz gewonnen, hat nicht Hacke-Spitze zelebriert, sondern Fußball „malocht“. Hingabe, ein Höchstmaß an körperlicher Fitness und jede Menge Leidenschaft haben zum Erfolg geführt. Letztlich hat auch die tolle Unterstützung der Fans dazu beigetragen. Und wir reden jetzt über die Oberliga.

Eine Spielklasse höher wird die Luft zusehends dünner. Fußballerische Defizite lassen sich hier nicht nur durch Leidenschaft kompensieren, und Fehler werden in der Regionalliga gnadenlos „bestraft“. Die Regionalliga ist für die SGW ein Abenteuer, für die Mannschaft ein „Geschenk“ nach einer tollen, aber keineswegs überragenden Oberligasaison. Dass diese Spielzeit – auch angesichts der fehlenden finanziellen Mittel im Vergleich zur Konkurrenz – schwierig würde, war vorauszusehen. Wer anderes erwartet hat, ist meines Erachtens ein Fantast?

Der Verein blieb seiner Linie treu, hat keinerlei finanzielle Drahtseilakte unternommen und den neuen „Wattenscheider Weg“ fortgesetzt. Dazu gehört auch die Verlängerung des Vertrages mit Trainer Christian Britscho. Die vielen, letztlich erfolglosen Experimente in der Vergangenheit zeigten, dass der neue Weg alternativlos ist.

Keine Frage, die Partien gegen Ahlen und Straelen taten richtig weh, weil da alle Tugenden der letzten Saison fehlten. Es gab aber auch Spiele, die so „saudumm“ liefen, dass man auch „fehlendes Spielglück“ beklagen darf (in Bocholt, Gladbach und Köln).

Denkt an die tollen Fights der letzten Saison und kommt weiter ins Stadion. Wie heißt es so treffend – wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen.

Bis demnächst inne Lohrheide
Euer Peter Mohr

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