Anne Castroper
Die VfL-Kolumne von Ansgar Borgmann – März 2024
VfL-Stadionsprecher Ansgar Borgmann philosophiert in seiner VfL-Kolumne „Anne Castroper“ mal wieder über unsere blau-weißen Jungs.
Manchmal erschrecke ich mich vor mir selbst. Nicht, wenn ich des Nachts zufällig am mannshohen Spiegel zwischen West- und Ostflügel meines Palais vorbeihusche, auf der Suche nach einem herzhaften Mitternachtssnack (kleiner Tipp: Fängt mit „C“ an und hört mit „urrywurst“ auf), sondern ob meiner nahezu prophetischen Weissagung.
Hatte ich nicht beim letzten Mal einen Ausblick auf die Partie des VauEffEll gegen den deutschen Rekordmeister gegeben? Und hatte ich mich nicht zu folgender Aussage hinreißen lassen: „Getz kommen die Bayern. Von 0:7 bis 4:2 is da alles drin.“? Und, wat is? Recht ich behalten sollte, hätte Yoda gesagt. Das 3:2 ist in dieser Range und zudem ein absolut verdientes Traumergebnis gegen die bajuwarischen Seriensieger gewesen. Rückstand gedreht, Asano, Schlotterbeck und Stöger treffen, statt Harry Kane nur ein laues Lüftchen.
Die Probleme aus dem unerwarteten Dreier (ich weiß, was Sie jetzt denken, und Sie haben Recht: Was soll denn an unerwarteten Dreiern problematisch sein?), die daraus resultierenden Probleme jedenfalls hatte nicht nur der Stern des Südens. Die FCB-Oberen mussten sich im Anschluss an die Bochum-Klatsche die Frage stellen: Wohin mit Tuchel? Die Niederlage im schönsten Stadion vonne Welt war nämlich die dritte am Stück – zu viele fürs Mia-san-mia-Verständnis. Folgerichtiges Ergebnis: Tuchel bleibt. Aber nur auf Abruf bis Saisonende. Nach dieser Entscheidung gewannen die Bayern wieder in Serie. Geschichten, wie sie nur der Fußball schreibt.
Bei der Blume im Revier lief es hernach eher umgekehrt. Der VfL vergeigte alle drei Spiele nach dem Sensationssieg, wobei die Niederlage in Mönchengladbach deutlich schwerer wog als die Schlappen gegen Leipzig und Freiburg. Gegen die Europapokalmannschaften war mehr drin, dieses Gefühl hatte man im Fohlenstall namens BORUSSIA-PARK eher nicht. Auch wenn in allen Partien krasse Fehlentscheidungen jeweils das Ergebnis zu Bochums Ungunsten beeinflussten, das gehört zur Wahrheit auch unbedingt dazu.
Apropos „Wahrheit“: Nun stehen die Wochen der Wahrheit an. Es geht für den VfL gegen die direkte Konkurrenz. Mainz, Darmstadt, Köln, Heidenheim – in diesen Spielen hat der VfL in der Hinrunde sechs Punkte geholt. Passiert das wieder, sind wir dem Klassenerhalt ein gutes Stück nähergekommen. Es wäre nicht die erste Wiederauferstehung rund um Ostern – wobei das eine Geschichte ist, die ausnahmsweise nicht der Fußball geschrieben hat.
In diesem Sinne schomma Frohe Ostern!
Mit blau-weißen Grüßen
Euer Ansgar Borgmann
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