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Mondscheinpartie

HistoBO: Billard-Boss Stratmann glänzte beim nächtlichen Tennis

Die Tennishalle der Sportvereinigung Langendreer 04 strahlt seit Ende 2022 in neuem Glanz. 

Das 1979 eröffnete Gebäude wurde saniert und wird in absehbarer Zeit noch ein weiteres Upgrade erleben: 04-Vorsitzender Martin Thielen und sein Team werden in Kürze Photovoltaik installieren und damit im Tennisbereich ein energetisches Ausrufezeichen setzen.

Ganz unmittelbar nach der Eröffnung der Halle und des Clubhauses der SV Langendreer, in der absoluten Hochzeit des Tennissports in Deutschland mit langen Wartelisten für eine Clubmitgliedschaft bei vielen Vereinen, gab es in der neuen Halle ein nächtliches Tennismatch mit hohem Erinnerungswert: Billard-Kreisvorsitzender gegen Billard-Pressewart.

Ein Anruf mitten in der Nacht

Wenn nachts das Telefon klingelt, kann man davon ausgehen, dass es sich um nichts Gutes handelt – eine Tatsache, die Herbert Stratmann, damals Vorsitzender des Billardkreises Bochum/Witten/Hattingen, in einer Nacht im Oktober 1979 zu spüren bekam.

Als die „Zivilisationsgeißel“ um 2 Uhr morgens in der Stratmannschen Wohnung klingelte, fiel der Hausherr zunächst aus dem Bett und dann aus allen Wolken, denn am anderen Ende der Leitung war Eberhard Franken, damals Pressewart des Kreises, und meinte: „Herbert, pack deinen Tenniskoffer. In einer halben Stunde findet unser Match statt.“

Wenn’s dem Billardspieler zu wohl ist, geht er nachts Tennis spielen? – Keineswegs! Die beiden Kontrahenten hatten sich beim Billard-Kreisfest, einige Wochen zuvor, gegenseitig gestichelt, dass der andere keine Ahnung vom weißen Sport habe und auf den Ausgang des branchenfremden Vergleiches einen Kasten Bier gewettet. Stratmann hatte noch hinzugefügt, dass Franken ihn für dieses Match „sogar nachts wecken“ könne, was dieser natürlich auch tat.

Klares Ergebnis

Und der Bochumer Billard-Boss hielt sein Wort: Kurz nach dem Anruf stand er gestiefelt und gespornt vor der damals noch ganz jungen Tennishalle der SV Langendreer 04. Die 04-Offiziellen hatten durch ihr kulantes Verhalten diesen Jux überhaupt erst möglich gemacht. Verbündete bei dieser Spaßpartie war natürlich Stratmanns Frau gewesen.

Der damalige Platzwart Gert Zanders machte mit lachendem Gesicht gerade eine nächtliche Überstunde, denn nach knapp 60 Minuten stand schon der sichere Sieger der Mondscheinpartie fest: Zehn Schlachtenbummler, die Franken trotz der nächtlichen Stunde mobilisiert hatte, feierten Herbert Stratmann, der bei aller Müdigkeit seinem Pressemann mit 6:0 und 6:0 nicht den Hauch einer Chance ließ und sich damit klar und deutlich für den Schreck in der Morgenstunde revanchierte. Den Ausgang hatte der Verlierer ohnehin vorausgesehen – und deshalb die Bierkiste gleich mitgebracht. 

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