Peter Mohr
Ausse Lohrheide – die SG 09-Kolumne Dezember 2023
Peter Mohr befindet sich in seiner 34. Saison als Berichterstatter an der Lohrheide, hat alle Höhen und Tiefen rund um die SG 09 mitgemacht und leugnet nicht, vom schwarz-weißen Virus infiziert zu sein.
Die SG 09 steckt tief im Abstiegskampf, muss um den Klassenerhalt kämpfen. Das war vor 30 Jahren nicht anders. Auch da zählte jeder Punkt, um in der Liga zu bleiben. Der „kleine“ Unterschied: Am 10. Dezember 1993 ging es zum Auswärtsspiel nach Leverkusen, in der tristen Gegenwart steht am Wochenende eine Fahrt nach Münsters Vorort Gievenbeck an.
Damals mischte die SGW noch in der Beletage des deutschen Fußballs mit, sorgte für die ein oder andere sportliche Sensation (unvergessen die beiden Siege gegen Bayern München) und war so etwas wie der Urtyp des fußballerischen Davids, der gegen jede Menge Goliaths antreten durfte.
Als es im Dezember vor dreißig Jahren nach Leverkusen ging, dorthin – wo heute ganz feiner Fußball zelebriert wird, waren die Lohrheidekicker (wie so oft) krasse Außenseiter. Es gab damals dennoch ein 1:1 im Dunstkreis des Bayer-Kreuzes. Torschützen waren Ulf Kirsten und Sammy Sané. Spieler mit Legendenstatus, hier wie dort.
Und neben Goalgetter Sané standen der leider schon verstorbene Udo Mai, Stefan Emmerling, Karel Kula, Stefan Studer, Hans-Werner Moser, Roger Prinzen, Carsten Wolters, Thorsten Fink und Sanés kongenialer Sturmpartner Marek Lesniak im Team.
Seitdem haben sich die Vereine meilenweit voneinander entfernt. Bayer Leverkusen grüßt von der Tabellenspitze der 1. Liga, die SGW trägt die „rote Laterne“ in der 5. Liga.
Bei der leicht melancholischen Schwelgerei in Erinnerungen aus der guten alten Zeit darf allerdings nicht unterschlagen werden, dass am Ende jener Saison 1993/94 der Abstieg stand und das vierjährige Bundesligakapitel in der Hellwegstadt zu Ende war.
Das (den Abstieg) gilt es im Hier und Jetzt zu verhindern, und dabei zählt jeder Punkt. Heute wie damals. Und wenn es in Gievenbeck (wie damals in Leverkusen) ein 1:1 gibt, wäre auch dies ein kleiner Schritt in Richtung rettendes Ufer.
Bis demnächst inne Lohrheide
Euer Peter Mohr
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