Waltraud Ehlert alias Esther Münch
Wallis Welt: Die Zeit der Vorweihnacht, der Besinnungslosigkeit und … Äh
Ein ganz besonderes Erlebnis sind die Comedy-Rundgänge aus der Reihe „Wallis Welt“. Waltraud Ehlert alias Esther Münch zeigt allen Interessierten ihr Bochum.
Jetzt haben aber viele endgültig den Kanal voll, odda? Erst die Pandemie, dann der Kriech, die Energienkrise, der Klimawandel, dat Gendan, die Alphabetleutchen odda wie dat heißt, man weiß nich mehr, wann man wen diskrimmeniert, übbasieht odda zu viel sieht … und dann is Weihnachten, beinah jedenfalls.
Et gibt Weihnachtsmärkte mit Glühwein und Co. und dat is wenichstens EINE konstante, verlässliche Größe. Dann gibbet dat Energiengeld in Höhe von 300 Ocken, und wennze Rentna und Rin bis und noch Minijob has, dann krisse dat sogar zwei Mal. Dann hasse au Kohle für zum Fapulvan.
Und dat wird getz übbaall gemacht. Da wird gekauft, datti Tüten krachen, die Ausliefaras 12 Stunden am Stück fahren und die Händlas alle zufrieden sind. Nur ich fräch mich wohl, wie dat geht, wenn wir doch alle kein Geld mehr haben, weil allet so teua geworden is, wegen den Kriech und die Inflation, wenn wir alle zu Hause in warme Decken gehüllt dicke Tränen auf den Bescheid von unsere Energienanbietas kullan lassen und et übbahaups nich gemütlich is, weil die Bude nur 18 Gräda hat. Die Menschen sagen, datti kaum Lust auf Weihnachten ham und irgendswie gannich in Stimmung dafür sind. Abba die Lichtaketten anne Häusas leuchten wie eh und je, die Plätzkes werden gefuttat und der Glühwein läuft in Hektolitas inne Kehlen.
Irgendswat is doch falsch, odda ich bin einfach zu blöd, um dat tatsächlich zu fastehen. Wer kann dat heute noch sagen? Ich dachte eigentslich, dat diese Zeit, eine zum Innehalten wärte – egal opse rellejös bis odda nich, eine Zeit, wo man nich nur entweda jammat ODDA den Kopp innen Sand steckt.
Ich hab imma gedacht, dat in jede Krise au eine Schankse an liegen is, eine Schankse für wat andas zu machen, eine Schankse für Solledarretät, eine Schankse für so wat wie Gemeinwohl, eine Schankse für Gemeinsamkeit, eine Schankse für Verzicht, und zwar ganz freiwillich … eine Schankse für so viel Gutet.
Abba wer bin ich schon, dat ich sagen könnte, wo dat Gute an liegen is. Vielleicht sind wir alle schon so indiwidewell geworden, dat uns dat allet nich mehr interessiert, vielleicht is dat getz der letzte Tango auffen Vulkan und danach is egal.
Sie merken schon: Annen Ende vonnen Jahr, in diese Zeit, bin ich an tiefsinnich an werden. Da kann ich gannix für.
Für dat Ende von diesen Jahr und vor allen für dat ganz neue, wat auf uns alle an warten is, wünsch ich Sie nur dat Allabeste. Bleiben se lieb füreinanda, schüss Ihre Walli
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