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Einmalig in Bochum:
Ein Geschäft nur für Tanzschuhe

Susanna Völker versorgt Bochums Tanzpaare

„Das ist der beste Job, den ich jemals gemacht habe!“ Sagt Susanna Völker und lächelt dabei. Sie weiß, was sie sagt, denn: Sie hat schon so viel gemacht.  Sie war Werbetechnikerin, hat Versicherungen verkauft und mit 39 Jahren noch das Abitur nachgeholt.

Jetzt macht sie etwas, von dem die meisten gar nicht wissen, dass es so etwas überhaupt gibt. Susanna Völker verkauft Tanzschuhe. Ihr Geschäft an der Wiescherstraße 92 b in Hiltrop, gelegen in der Sackgasse eines Gewerbeviertels, heißt ganz einfach „Tanzschuhe Bochum“. In dieser Branche muss man sich das Hirn über einen klangvollen Firmennamen nicht verrenken. Susanna Völker ist die einzige, die so etwas in Bochum macht.

Idee für den Tanzschuhladen kam natürlich im Tanzkurs

„Auf die Idee kam ich nach einem Tanzkurs, ich suchte nach einem Schuhpaar, es gab Geschäfte in Essen und in Dortmund, das hat mir alles nicht gefallen. Ich hab mich dann ein Jahr lang vorbereitet und hatte ein Startkapital von 1700 Euro“, erzählt Susanna Völker über ihre Anfänge als Händlerin von Tanzschuhen.

Die sind nämlich wirklich etwas Besonderes, so ganz anders als die Schuhe, die wir im Alltag oder zu festlichen Anlässen tragen. „Ein normaler Laufschuh, mit einer, sagen wir mal, Kreppsohle, klebt am Boden“, sagt Susanna Völker, „der dreht sich nicht. Ein Schuh mit einer normalen Ledersohle ist aber wieder zu glatt für den Tanzboden. Ich vergleiche das immer mit einem Autoreifen: Da fährt man dann entweder mit angezogener Handbremse oder mit Slicks.“

Tanzschuhe brauchen besondere Sohle

Der Tanzschuh liegt von der Sohle her dazwischen: „Die haben eine unbehandelte Wildledersohle, die hat den richtigen Grip.“

Dazu sind Tanzschuhe besonders leicht und ganz besonders biegsam, von innen an der Sohle und an der Ferse gepolstert. Die Zahl der verschiedenen Modelle ist groß, ob im Herren oder Damenbereich. Bei den Frauen ist das beliebteste Modell ein geschlossener Schuh mit einem fünf-Zentimeter-Absatz, komplett aus Leder und mit ein bisschen Strass. Der kostet 139 Euro und ist für den Bereich Standardtanz gedacht. Für Tänze im Bereich Latein benutzen Frauen offene Schuhe. So ist das im Tanzsportbetrieb, die Regeln wie alles auszusehen hat, sind streng. Deswegen gehören auch viele Vereine zu Susanna Völkers Kundenkreis, bis nach Recklinghausen oder Gelsenkirchen.

„Trotzdem ist das ein Nischengeschäft“, sagt sie, „ich wette, dass jeder Ein-Euro-Shop in der Stadt mehr Geld verdient als ich. Man muss das mögen. Und ich liebe das Verkaufen. Aber ein Schuh, kann noch so toll aussehen, wenn er nicht hundertprozentig passt, dann ist er nicht geeignet und wird von mir auch nicht verkauft.“

Ein halbes Jahr hält so ein Schuh im Tanzsportbetrieb, die Beanspruchung ist groß. Aus Leder sind die meisten, „es gibt aber mittlerweile auch vegane Tanzschuhe im Trend, die sind aus einem Kunstleder mit einer Sohle aus einer speziellen Mikrofaser, die stehen einem herkömmlichen Tanzschuh in nichts nach“, so Susanna Völker. 

Die gibt es übrigens auch mit Glitzer und Blingbling.    

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