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Zuhörer und Problemlöser

Landtagsabgeordneter Serdar Yüksel will in den Bundestag

Der Wattenscheider Serdar Yüksel (51) ist seit 2010 Mitglied des Landtags. Der gelernte Krankenpfleger ist auch Vorsitzender der AWO in Bochum und Herne. 

Im Sommer hat die SPD in Wattenscheid den eigenen Bezirksbürgermeister „gestürzt“. Wie blickst Du heute mit dem zeitlichen Abstand von einem Jahr darauf zurück?

Dass das Vorgehen mindestens taktisch unklug war, kann man ablesen an der Tatsache, dass es in Wattenscheid keinen SPD-Bezirksbürgermeister mehr gibt. Dennoch gilt es jetzt für Partei und Fraktion, nach vorne zu schauen, in gut einem Jahr sind Kommunalwahlen und da müssen wir uns gut aufstellen – und sicher auch wieder Vertrauen aufbauen, das im Sommer verloren gegangen ist. Doch da habe ich vollstes Vertrauen in den neuen Wattenscheider SPD-Vorstand.“

Die SPD hat sich kürzlich entschieden, den ehemaligen Polizeipräsidenten Jörg Lukat als Nachfolger für Thomas Eiskirch ins „Oberbürgermeister-Rennen“ zu schicken. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Mit Jörg Lukat haben wir einen Kandidaten, den wir vor allem in seiner Zeit als Bochums Polizeipräsident kennen und schätzen gelernt haben. Er bringt genau die Erfahrung und Motivation mit, die es braucht, um den Erfolgskurs fortzusetzen, den Bochum unter Thomas Eiskirch eingeschlagen hat.

Du selbst blickst jetzt auf 14 Jahre als Landtagsabgeordneter zurück, eine lange Zeit. Wie fällt dein persönliches Fazit aus?

Seit 14 Jahren bin ich als Landtagsabgeordneter tätig und habe mir einen Namen als Fürsprecher, Zuhörer und Problemlöser gemacht. Besonders als Vorsitzender des Petitionsausschusses habe ich tausende Einzelschicksale begleitet und unterstützt. Mein Einsatz gilt der Förderung von städtischem Umbau und Investitionen in meinem Wahlkreis sowie der Sicherstellung einer gleichberechtigten Gesundheitsversorgung für alle. 

Im nächsten Jahr willst Du zur Bundestagswahl als Nachfolger von Axel Schäfer im Wahlkreis Bochum/Herne kandidieren. 

Axel hat großes für die Menschen in Bochum und darüber hinaus geleistet. Ich habe riesigen Respekt vor seinem politischen Lebensweg und bin mir sicher, dass Axel auch in den kommenden Monaten noch alles geben wird im Sinne der Bochumerinnen und Bochumer, die er in Berlin vertritt – und dann würde ich mich freuen, ihm nachfolgen zu dürfen.

Was motiviert Dich in die Bundespolitik zu wechseln?

Viele große Probleme lassen sich nicht auf Landesebene lösen, sondern brauchen ein Engagement auf Bundesebene. Auch das ist mein Antrieb, für den Bundestag zu kandidieren. Ich bin 1989 in die SPD eingetreten, um mich zu engagieren: für ein soziales Miteinander, für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit. Das dürfen wir uns jetzt nicht nehmen lassen von Populisten und Rechtsextremen, die in deutschen Parlamenten leider ihr Unwesen treiben dürfen. Wir brauchen einen Zukunftsplan für den Industriestandort Deutschland, mit einer starken Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft und technologischem Fortschritt.

Das Gespräch führte Peter Mohr

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