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Hier lernen Schüler
Haltung, Präsenz und Disziplin

Klavierfestival: Schüler und Schülerinnen tanzen zu Debussy und Ravel

Tanz und anspruchsvolle klassische Klaviermusik. Dass so etwas Jugendliche hinter dem Ofen hervorholen kann, damit rechnet man erst einmal nicht. Tut es aber. Zumindest bei den Schülern des Bochumer Nordens.

Rund 70 Schüler und Schülerinnen der Heinrich-von-Kleist-Schule, der Anne-Frank-Realschule, der Frauenlob-Grundschule und der Hilda-Heinemann-Förderschule haben in den letzten Wochen und Monaten eisern für ihren großen Auftritt geübt – eine Tanzperformance beim Klavier-Festival Ruhr im Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr. 

Choreografinnen und Pianisten stellt das Klavierfestival

„Das Spannende ist, die Schüler bekommen gar nicht mit, was sie hier lernen: Haltung, Präsenz und vor allem Disziplin. Es werden Hemmungen abgebaut, sie kommen mit anderen Schülern zusammen, die sie sonst niemals treffen würden“, sagt Claudia Eckes-Kohlrantz vom Klavierfestival, die das Training in der Aula der HvK begleitet hat.

Das Klavierfestival hat zwei Choreografinnen gestellt, die die Kinder anleiten, zwei französische Profi-Pianisten, die ansonsten auch schon mal in New York auftreten, begleiten die Übungen der Jugendlichen immer wieder mit den komplexen Klängen von Ravel und Debussy. Einzelne Teile der Aufführung wurden vorgeprobt und später zusammengefügt. 

„Ein Stern für den Bochumer Norden“

Die Choreografie ist anspruchsvoll, so mancher wäre wohl schon nach wenigen Schritten durcheinander gekommen. Den Förderschülern mit Handicap wird geholfen, sie werden an der Hand genommen.  

Die Idee, so etwas auf die Beine zu stellen, kam von HvK-Schulleiter Michael Braß. Der war früher in Duisburg-Marxloh, da läuft ein ähnliches integratives und inklusives Programm schon seit 2009. „Das ist ein Stern für den Bochumer Norden“, sagt er, „die Wege zwischen den Schulen sind kürzer geworden.“ Dies ist jetzt die dritte Zusammenarbeit der vier Schulen mit dem Klavier-Festival Ruhr. 

Besonders stolz ist Judith Brink, Musiklehrerin an der Anne-Frank-Realschule. Aus der neunten Klasse haben sich gleich vierzehn Jungs, fast alle mit so genanntem Migrationshintergrund, freiwillig für die Tanzperformance gemeldet. Und nur drei Mädchen. „Die Jungs haben eine so hohe Motivation, das ist außergewöhnlich. Für alle ist das eine Lernsituation, die es in anderen Zusammenhängen so nicht gibt“, sagt sie. 

Die Aufführung im Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr Anfang Februar wurde dann auch zu einem großen Erfolg. Rund 1000 Zuschauer im großen Saal können nicht irren. 

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