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Schwimmbad am Rosenberg
eröffnete vor 60 Jahren

HistoBo: Vor zwanzig Jahren schloss das Nordbad endgültig

„Da habe ich Schwimmen gelernt“. „Dem Bademeister ausgeholfen, dafür gab es Freikarten.“ „Im Sommer zu Fuß von Gerthe zum Nordbad und zurück. Das waren herrliche Zeiten.“ „In den Sommerferien jeden Tag dagewesen.“

Ein paar stichworthafte Erinnerungen an das Nordbad am Rosenberg gibt es im Netz noch zu finden, aber sie sind spärlich, sie verblassen. Seit 20 Jahren gibt es kein Nordbad mehr, die Reste sind schon lang nicht mehr zu sehen. Die Fläche war erst Brache, dann Containerstandort für Flüchtlinge. 

Gebaut im Chic der Zeit

Dabei war alles so schön gedacht. Als die Rosenbergsiedlung in den 1960er Jahren geplant und gebaut wurde, kam auch ein Frei- und Hallenbad dazu, und wurde, wie damals üblich, entworfen und errichtet im Chic der Zeit. Außen klare Kanten, viel Licht durch große Fensterfronten und verspielte Lichtinstallationen an der Decke des Hallenbades, das Schwimmbecken in Wellenform, zu den Sprungtürmen hin selbstredend tiefer werdend.

Heute kann man die damalige Bäder-Architektur noch erahnen, wenn man sich Bilder ansieht, die so genannte „Lost Places“-Fotografen ins Netz gestellt haben. Die Bilder stammen allerdings aus den Nullerjahren, zu sehen ist ein komplett vermülltes Schwimmbecken, „stark vandalisiert“, wie es einer der Lost-Places-Fotografen treffend ausdrückt.

Nordbad war das einzige öffentliche Gebäude am Rosenberg 

1963 wurde das Frei- und Hallenbad eröffnet. „In den ersten Jahren gab es keine soziale Infrastruktur“, erinnerte sich vor Jahren der AWO-Vorsitzende Rosenberg Eckhardt Rathke in einem Artikel der WAZ, „das einzige vorhandene öffentliche Gebäude war das Nordbad.“ 

Das Hallenbad hatte eine, gelinde gesagt, recht kurze Lebenszeit. Schon nach 25 Jahren war Schluss, 1988 wurde es dicht gemacht. Das Freibad existierte noch bis ins Jahr 2003, aber dann war auch hier endgültig Feierabend mit dem Schwimmspaß. 

Heute leben hier Flüchtlinge

2009 war das Nordbad dann endgültig Geschichte, Bagger rückten an und entfernten alle übrig gebliebenen Gebäude komplett. Übrig blieb eine Fläche, von der man jahrelang nicht recht wusste, was damit anzufangen sei. Die Träume waren wie immer groß, realisiert wurden sie nicht. Familiengerechte Wohnbebauung, ein Stadtteilpark samt Lärmschutzwall zur A43, ein „Tal der Rosen“ sollte es werden.

Dass das alles in Zeiten der Haushaltssicherungskonzepte der Sparpolitik zum Opfer fiel – Schwamm drüber. 2016 kaufte die Stadt im Zuge der Flüchtlingskrise Wohncontainer und brachte dort rund 400 Geflohene unter. Platz auf der Nordbad-Brache gab es ja genug. Heute betreibt die Arbeiterwohlfahrt auf dem ehemaligen Gelände des Nordbads eine Flüchtlingsunterkunft mit dem Ziel, zu uns gekommene Menschen den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern.

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