Protest geht weiter
Erstmal kein Freibad im Südpark: Wasserwelten-Aufsichtsrat hat entschieden
Höntrop wird weiter warten müssen. In Sachen Schwimmbad in Südpark bleibt alles beim Alten, wie von der Politik schon im November beschlossen.
Nach einer hoch-emotionalen Debatte im Rat der Stadt Bochum waren zuletzt alle Bürgeranträge zum Erhalt des Frei- und Hallenbades von der Mehrheit aus SPD und Grünen abgelehnt worden. Es gilt die Ratsentscheidung zum Bäderkonzept. Das hat jetzt auch der Aufsichtsrat des WasserWelten Bochum endgültig beschlossen.
Pro Stadtbezirk nur noch ein Freibad
Das heißt: Das Freibad Höntrop bleibt zu, auch der Zehn-Meter-Sprungturm wird wohl nicht erhalten. Das neue Bäderkonzept sieht vor, dass es pro Stadtbezirk nur noch ein Freibad geben soll. Und da es in Wattenscheid auch noch das Wellenfreibad in der Südfeldmark gibt, sieht es schlecht aus für einen kombinierten Frei- und Hallenbad-Betrieb im Südpark.
Eingeplant haben die WasserWelten allerdings einen Neubau eines „Gartenhallenbades“ in Höntrop. Vorbehaltlich des Baurechts, heißt es. Die Klage eines Anwohners vor dem Verwaltungsgericht ist immer noch anhängig, und es könnte sein, dass dieser Streit, sollte er in der ersten Instanz positiv für die WasserWelten ausgehen, sich über mehrere Instanzen hinzieht. Die WasserWelten rechnen mit Kosten für einen Hallenbad-Neubau von 20 Millionen Euro.
6 Millionen für Wellenbad
Das Freibad an der Märkischen Straße soll für sieben Millionen Euro saniert werden. Dort könnte es aber auch noch einen Neubau geben. Nach Aussage von WasserWelten-Geschäftsführer Marcus Müller wird jetzt eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die prüfen soll, ob der Bau eines Hallenbades möglich ist – für den Fall, dass es mit Höntrop wegen der Klagen nichts wird.
Dazu gibt es Bodentests und Gespräche mit den Anwohnern. Was natürlich nicht heißt, dass am Monte Schlacko schon bald die Bagger anrollen. So ein Planungsprozess dauert normalerweise Jahre – und die Kosten erhöhen sich derzeit eigentlich stündlich.
Protest geht weiter
Die Initiative, die sich den Erhalt des Bäder-Standorts Höntrop auf die Fahne geschrieben hat, will währenddessen nicht klein beigeben, auch wenn ihr Bürgerantrag im Rat gescheitert ist. „Wir wollen auf jeden Fall weitermachen und erst einmal weiter Unterschriften sammeln, es kann eigentlich nicht sein“, sagte Stefan Wolf, der Vorsitzende des Vereins „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibads Höntrop“, der nach der Ratssitzung erst einmal eine Kundgebung vor dem Schwimmbad organisierte.
Der Verein fordert von den Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und den Eigenbetrieben weiter einen „sofortigen engagierten Planungsbeginn für das Hallen- und Freibad im Höntroper Südpark, eine proaktive Lösung des Konflikts mit einem Anwohner-Paar und einen seriösen Zeitplan mit dem Ziel der Eröffnung des Hallenbades am 1.1., des Freibades am 1.5.2025.“
Maximalforderungen, die im Moment eher schlechte Chancen haben. Wer sich mit einsetzen will, für den gibt es die Möglichkeit, sich an einer Online-Petition zu beteiligen.
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29.09.2024 – 19:04