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Armut jeden Tag fühlbar!

DRK-Kleiderkammer für Bedürftige gefragter denn je

Die Armut in weiten Teilen der Bevölkerung sei jeden Tag spürbar. So lautet das beängstigende Fazit der Mitarbeiter der DRK-Kleiderkammer in der Sommerdellenstraße 26.

Jeder sechste Mitbürger lebe am Rande der Armutsgrenze, muss mit geringsten finanziellen Mitteln zurechtkommen. Der städtische Sozialbericht zeigt: knapp 40 Prozent der Einwohner in Wattenscheid-Mitte beziehen Bürgergeldleistungen.

Vor allem Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern, Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen und ältere Menschen leben am Existenzminimum und suchen auch beim DRK nach Hilfen.  „Es ist festzustellen, dass in  Wattenscheid Einkommen und Vermögen ungleicher verteilt sind als in vielen anderen Stadtteilen unserer Stadt“, glaubt auch DRK-Präsident Thorsten Junker.

Viele lassen Heizung aus

„Viele sind zu stolz, um uns zu kontaktieren.“ Dennoch erfahren in der DRK-Kleiderkammer wöchentlich bereits zwischen 80-100 Personen Hilfe. „Sie können sich keine neue Winterjacke leisten, geschweige denn Kaffee und Kuchen im Café.“ Um Kosten zu minimieren, weiß auch Kleiderkammer-Leiterin Corinna Kawaters von Berichten Betroffener, „lassen einige im Winter, wie jetzt gerade, die Heizung aus, tragen mehrere Kleidungsschichten und gehen mit Schal und Mütze zu Bett.“

„Es braucht mehr altersgerechten Wohnraum“

Thorsten Junker benennt eine weitere Not der Älteren: Nicht wenige sitzen nach Auszug der Kinder und Tod des Partners in riesigen Wohnungen – und können diese nicht mehr bezahlen. „Es braucht mehr altersgerechten Wohnraum“, fordert der DRK-Präsident „Barrierefreier, kleiner, billiger.“

Das Kleiderkammer-Team von Corinna Kawaters hat bereits seit Monaten auf das wachsende finanzielle Elend in der Bevölkerung reagiert und Ausgabetage über mehrere Tage im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 angeboten.„Zum Glück müssen wir noch niemanden abweisen“, sagt die Kleiderkammer-Chefin. „Aber die Schlangen an der Ausgabestelle wachsen. Wir müssen schon Termine an die Wartenden ausgeben, um der Nachfrage gerecht zu werden.“

Infos unter Telefon 02327/87017 , Öffnungszeiten: dienstags  9 bis 11 Uhr und donnerstags 15 bis 17 Uhr.

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