Peter Mohr
Ausse Lohrheide – die SG 09-Kolumne September 2023
Peter Mohr befindet sich in seiner 34. Saison als Berichterstatter an der Lohrheide, hat alle Höhen und Tiefen rund um die SG 09 mitgemacht und leugnet nicht, vom schwarz-weißen Virus infiziert zu sein.
Nach den ersten drei Saisonspielen befinde ich mich in einer kaum zu beschreibenden emotionalen Gemengelage – irgendwo zwischen Hoffnung und Skepsis. Nach den Darbietungen in der Vorbereitung musste ich meine Erwartungshaltung für die laufende Spielzeit schon etwas nach unten korrigieren. Was sich nicht wegdiskutieren lässt – drei Niederlagen zum Auftakt sind ein dickes Brett. Für Mannschaft, Trainer, Fans und das gesamte Umfeld.
Die Reaktionen von der Tribüne waren vor, während und nach der Partie gegen den ASC Dortmund überwiegend positiv. Und das ist gut so, denn in dieser vertrackten Situation benötigt die Mannschaft (mehr denn je) die Unterstützung von den Rängen.
Irgendwie passte gegen Aplerbeck das Wetter (mal Sonne, mal kräftige Schauer) und auch das Baustellenambiente zum 09-Spiel wie die Faust aufs Auge. Manches wirkt total unaufgeräumt (so wie es im Stadion aussieht) und improvisiert. Nur beim Stadion-Umbau wissen wir, dass es in knapp zwei Jahren besser aussieht. Und bei der SGW?
Leider hat sich bisher noch keiner der Neuzugänge nachhaltig in Szene gesetzt. Ganz sicher hängt dies auch mit dem schmalen Etat zusammen. Wenn ich nur finanzielle Mittel für den Discounter zur Verfügung habe, dann kann ich nicht im Feinkostladen einkaufen. Insofern ist und bleibt der eingeschlagene Wattenscheider Weg alternativlos. Und wir müssen einfach versuchen, die sportliche Vergangenheit des Clubs mehr und mehr auszublenden, um im Hier und Jetzt nicht irgendwelchen Luftschlössern zu verfallen und aus diesem Grund die sportliche Messlatte viel zu hoch liegt.
Ja, ich gestehe ganz offen: Spiele gegen Alemannia Aachen, RW Oberhausen oder den Wuppertaler SV hatten mehr Reiz als Partien gegen Clarholz, Gievenbeck oder Finnentrop.
Aber die Realität des Spätsommers 2023 sieht anders aus. Und zu dieser Realität gehört auch, dass sich mehr und mehr kritische Stimmen gegenüber Trainer Christian Britscho mehren. Ja, das gehört zum Alltag, ist man geneigt zu sagen. Im großen wie im kleinen Fußball. Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg wird (welch ein hanebüchener Automatismus) zumeist an einer Person festgemacht.
Und so war (und ist es) auch in Wattenscheid. Nach dem Regionalliga-Aufstieg im Mai 2021 wurde die Mannschaft gefeiert. Übrigens (für all die, die dies in unserer schnelllebigen Zeit schon vergessen oder vielleicht verdrängt haben!) Trainer damals wie heute: Christian Britscho.
Bis demnächst inne Lohrheide
Euer Peter Mohr
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