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Franzi und Lukas
machen so einiges anders

Anne Bude: Das Kiosk Einundachtzig

Es gibt Buden, Kioske, Spätis – und es gibt das Kiosk Einundachtzig. So einen Laden muss man in Bochum erst einmal finden.

Denn: Kiosk Einundachtzig ist anders als herkömmliche Buden. Das sieht man schon vom Weitem. „We´re on an Road to Nowhere“ steht groß und sichtbar Anfang April in beweglichen Lettern schwarz und weiß über dem Eingang an der Hattinger Straße im Ehrenfeld. Das kann sich aber auch wieder ändern. „Das sind alles Song-Zitate“, sagt Lukas, der gemeinsam mit Franzi den Kiosk betreibt und der auch als DJ arbeitet. 

Vor nicht allzu langer Zeit stand dort „Ich bin ein kleines romantisches Telefon“, ein Zitat der deutschen Band Palais Schaumburg. „Das hat am meisten für Verwirrung gesorgt“, lacht Franzi, „wir fanden es aber doof, einfach Kiosk drüber zu schreiben. So etwas lockt die Leute an. Wir bemerken, wie unsere Zitate immer wieder von der gegenüberliegenden Straßenseite fotografiert werden. Dadurch kommt man ins Gespräch.“ 

Eine ganz besondere Einrichtung

Franzi und Lukas wollten schon immer zusammen einen Laden machen. In der Pandemie haben sie gemerkt, dass die einzigen Läden, die immer auf haben, Kioske sind. Sie wohnen selbst in der Gegend und haben einen guten Kiosk schon immer vermisst, sagen sie. Außerdem kann man einen Kiosk auch ohne große Investitionen eröffnen.

Von innen sieht das Kiosk Einundachtzig aus, als hätte man richtig investiert. Stimmt aber nicht. Die gelbe Theke ist selbstgebaut, der schwarz-weiß-karierte Boden selbst gelegt. Der rosa Flamingo im Schaufenster stammt aus dem Schauspielhaus, ein Spiegel aus dem Sperrmüll des alten Plaza-Hotels, Die Lampen bestehen aus Gartenschläuchen, eine große Diskokugel hängt von der Decke, der Kopf einer Kuh führt in den hinteren Bereich, eine große Draht-Etagère stammt aus einem ehemaligen Tante-Emma-Laden, die Eistruhe ist neu, aber mit orangener Folie bespannt, so dass sie aussieht wie aus den 70ern.

Eröffnet haben die beiden, die aus der Club-Gastronomie kommen, im Dezember 2021, „als der letzte Stein des Gehwegs verlegt wurde“, sagt Franzi. Die Hattinger Straße rund um das Schauspielhaus ist eine Riesen-Dauerbaustelle. 

Harte Arbeit jeden Tag bis in die Nacht

Seitdem läuft der Laden. „Viele Menschen kommen zum Quatschen, wir haben hier schon einige Freundschaften geschlossen, unsere Vorstellungen wurden übertroffen, es ist schön, was man zurückbekommt“, schwärmt Franzi. Dafür arbeiten die beiden auch hart: Jeden Tag ist von 12-24 Uhr geöffnet.   

Dazu machen sie kleine Ausstellungen oder Haarschneide-Aktionen mit einem befreundeten Friseur, auf Spendenbasis. Die Bild-Zeitung, Coca-Cola oder Produkte von Nestlé gibt es hier nicht zu kaufen. Aus Überzeugung. 

Ansonsten bekommt man hier alles, was zu einer Bude gehört. Fazit: Im Kiosk Einundachtzig muss man mal gewesen sein.

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