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Bezirk hofft auf
neue Verkehrsplanung

Das Polizeipräsidium zieht nach Harpen

Über 100 Jahre lang residierte das Bochumer Polizeipräsidium an der lauschigen Uhlandstraße, in einem denkmalgeschützten Gebäude zwischen Bergbaumuseum und Stadtpark.

Damit ist es bald vorbei. Das Polizeipräsidium Bochum zieht um – auf die Freifläche zwischen Sheffieldring und Harpener Hellweg. 

Im Dezember unterzeichneten Polizeipräsident Jörg Lukat und der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Thelen der gleichnamigen Thelen Gruppe den Mietvertrag für ein neues Polizeipräsidium in Bochum.

Verkehrsgünstig liegt der neue Standort, so sieht es die Polizei. „Durch die optimale Infrastruktur können alle Einsatzorte weiterhin schnell und effizient erreicht werden. Für die Erreichbarkeit rund um die Uhr am neuen Standort sorgen unter anderem die integrierte Polizeiwache Mitte und die Kriminalwache“, hießt es in einer Mitteilung. 

900 Mitarbeiter ziehen um

Aber nicht nur die Polizei- und die Kriminalwache ziehen um, sondern unter anderem auch die Dienststellen, die derzeit noch an der Uhlandstraße untergebracht sind – und die Behördenleitung. Insgesamt werden mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukünftig ihre neue dienstliche Heimat in Kornharpen finden.

Der Mietvertrag ist unterschrieben, die Vorbereitungszeit dauerte Jahre, das Vergabeverfahren fand europaweit statt.

Öffentliche Kantine kann genutzt werden

In Kornharpen entsteht nun bis September 2027 auf einem rund 60.000 Quadratmeter großen Grundstück ein viergeschossiger, kubusförmiger Gebäudekomplex. „Das Gebäude ist sowohl individuell als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Natürlich sind Bürgerinnen und Bürger auch eingeladen, die öffentliche Kantine zu nutzen, ohne ein polizeiliches Anliegen zu haben“ so das Polizeipräsidium. 

Das gefällt auch Bezirksbürgermeister Henry Donner. Der sieht gleichzeitig noch einen anderen Vorteil: Die Verkehrssituation an der großen Kreuzung kann jetzt endlich neu geplant werden. „Fußgänger und Radfahrer haben da bisher einen schweren Stand“, sagt er, „das kann jetzt verbessert werden. Und außerdem konnte durch die Standortentscheidung auch verhindert werden, dass sich ein weiterer verkehrsintensiver Logistiker dort ansiedelt.“  

Altes Präsidium nicht mehr auf dem Stand der Technik

Die Polizei hat einen Unfallschwerpunkt jetzt direkt vor der Nase – aber eigentlich ganz andere Gründe: „Dieser Schritt war aus mehreren Gründen unumgänglich“, sagt Jörg Lukat, „das bisherige Polizeipräsidium war über ein Jahrhundert Dienstsitz der Polizei Bochum. Dieses zu verlassen fällt nicht leicht, allerdings war eine Sanierung des Gebäudes und eine technische Ertüchtigung im benötigten Umfang schlichtweg nicht möglich. Um den zukünftigen Anforderungen an eine erfolgreiche und effiziente Gewährleistung der Sicherheit nachkommen zu können, bietet der Neubau neben dem Einsatz fortschrittlichster Technologien auch organisatorisch herausragende Möglichkeiten.“ Die beiden Bochumer Hundertschaften bleiben am Gersteinring gegenüber des Ruhrstadions.

Baukosten sind nicht bekannt

Am neuen Standort soll es Parkmöglichkeiten für Besuchende und integrierte bürgerfreundliche Wartebereiche geben, eine hochmoderne Leitstelle nebst Führungsraum für die Bewältigung des täglichen Dienstes als auch für besondere Lagen. „Mit der Thelen Gruppe ist es uns nach intensiven Planungen gelungen, einen starken und erfahrenen Investor zu gewinnen. Die Bürgerinnen und Bürger werden sich schnell mit dem modern und offen gestalteten Präsidium an dieser exponierten Stelle identifizieren, da bin ich mir sicher!“, so Lukat weiter.

Die Bauarbeiten sollen im Frühling oder Sommer nächsten Jahres beginnen, fertig sein will Investor Thelen im September 2027. Bisher ist dort nur ein Acker zu sehen. Wie teuer der Neubau wird, ist noch nicht bekannt – allerdings ist die Polizei nicht Bauherr, sondern nur Mieter. Und das für mindestens 20 Jahre. So lang läuft der im Dezember abgeschlossene Vertrag. 

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