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„Job hier ist ein Sechser im Lotto“

Beim GWV sind die Hausmeister die Stars

Gibt es eigentlich Engel? Die Mitglieder und Mieter des Gemeinützigen Wohnungsvereins zu Bochum e.G. (GWV) würden ganz klar „Ja“ sagen. Allerdings heißen die Bochumer Engel nicht Gabriel oder Michael, sondern Frank Heinrich und Markus Drieß.

Die beiden sind Hausmeister im Außendienst, kümmern sich also um alles, was ansteht. Ob es jetzt ein defekter Siphon im Bad ist, eine kaputte Glühbirne im Hausflur oder Türen quietschen. Sobald Fachleute gefragt sind, werden entsprechende Firmen beauftragt. Jeder der beiden betreut rund 1500 Wohneinheiten. 

Fotos der beiden hängen im Hausflur

Es ist nicht so, dass da auf einmal Fremde vor der Tür stehen. „Wir begehen die Häuser, begutachten sie innen wie außen“, sagt Frank Heinrich, „und wir hängen mit unseren Konterfeis im Hausflur, in so einem Schaukasten, mit eigener Durchwahl, die aufs Handy umgeleitet ist. Und wenn jemand Sorgen hat, in welcher Form auch immer, kann er sich bei uns melden.“

Das ist aber nicht alles, was das Jobprofil Hausmeister beim GWV ausmacht: „Man ist auch teilweise Psychologe“, erzählt Frank Heinrich, „wenn man sich näher kennengelernt hat, erzählen die Leute einem auch schon mal was. Und wenn dann zum Beispiel der Partner gestorben ist, dann findet man tröstende Worte.“

Hilfe in allen (Not-) Lagen

Die beiden bieten auch ein wenig einen eigenen Service an. So etwas wie das Entlüften der Heizung gehört eigentlich nicht zu ihren Aufgaben, machen sie aber trotzdem. „Und bei älteren Herrschaften, die nicht mehr so können, wie sie wollen, da hat man dann auch einen Duschvorhang mal eben schnell angebracht.“

Kein Wunder, dass Frank Heinrich und Markus Drieß innerhalb des GWV so ein bisschen die Stars sind. Die beiden machen nicht den Eindruck, als würde sie etwas schnell aus der Ruhe bringen. Und auch die Laune und Zugewandtheit vermiest den beiden offensichtlich kaum etwas.

Die beiden müssen aber auch für Ordnung sorgen: Überbordende Schuhregale im Hausflur, Blumentöpfe, da wo sie nicht sein sollen, das sind Sachen, die berühren die Verkehrssicherheit, und für die müssen die beiden Hausmeister auch sorgen. „Da muss man den Leuten auch mal auf die Füße treten und anschellen und sagen, dass sie das wegzuräumen haben“, sagt Heinrich, der mal Tischler gelernt hat, und dann über Spedition und Druckerei irgendwann zum Hausmeisterwesen fand. „Das ist so mein Ding, mit Menschen. Der Kümmerer vor Ort“, sagt er.

Sein Kollege Markus Drieß sieht das genau so: „Man hat täglich Kontakt mit ganz vielen Menschen, man muss das wirklich wollen und mögen“, sagt der gelernte Industriemechaniker und Informatikkaufmann, „sich die Probleme auch anzuhören, die man tagtäglich um die Ohren bekommt.“  

Schlichtung bei Streit gehört zum Job

Ein Job, der aber mehr Vorteile hat, als Nachteile: „Man hat eine freie Zeiteinteilung“, sagt Frank Heinrich, „man ist unterwegs, man trifft Menschen jeglicher Art (lacht), ein Job in einem Einzelbüro wäre für mich nichts.“ Der Job als Hausmeister, sagt er auch noch, sei für ihn wie maßgeschneidert. Da sei von allem was dabei. Da gehören auch erste Schlichtungen bei Nachbarschaftsstreitigkeiten dazu. „Da sind wir die ersten, die mit beiden Parteien reden.“ 

Aber er komme trotzdem immer mit einem Lächeln zurück aus dem Urlaub in den Job, so Heinrich – und die familiäre Atmosphäre beim GWV sei sowieso wie ein Sechser im Lotto.

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