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Viel Aufbruch und gewaltige
Veränderungen in Wattenscheid

„Die Richtung stimmt“: Interview mit Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog

halloWAT.-Redakteur Peter Mohr interviewte für euch den Wattenscheider Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog.

Es stehen etliche Veränderungen in Wattenscheid an. Die Umgestaltung des August-Bebel-Platzes, das neue Bahnhofsquartier und nicht zuletzt der Ausbau des Lohrheidestadions. Sind all die Wünsche der Lokalpolitiker in den Plänen erfüllt worden?

Ich glaube, selbst die größten Kritiker sind von der Qualität der Planungen überrascht worden. Alle Pläne weisen in eine überzeugende neue Richtung. Sicher wissen wir ja, dass bis zur endgültigen Umsetzung der Planung noch viel Zeit vergeht und manches verändert wird. Aber die Richtung stimmt. Am schnellsten werden wir Ergebnisse beim Umbau an der Lohrheide sehen, denn bis Juni 2025 muss alles fertig sein, dann finden die FISU World University Games statt. Als ehemaliger Sportpolitiker bin ich begeistert von der Planung, alles sehr funktional ausgerichtet, nicht protzig, trotzdem sehr wertig. Es wird eine gelungene Aufwertung des Wattenscheider Westens werden.

Kommen wir noch einmal auf den Bebel-Platz zurück. Glaubst Du, dass sich die Verkehrsströme um die City herum lenken lassen? Oder müssen auf den Ausweichstraßen bauliche Veränderungen vorgenommen werden?

Da müssen sich die Planer der Stadt noch viele schlaue Gedanken machen. Zum Beispiel die Propst-Hellmich-Promenade, die einen wesentlichen Teil des Verkehrs vom und zum Gertrudiscenter aufnehmen soll. Da muss zum bestehenden Parkplatz kein zusätzlicher Parkstreifen bestehen bleiben, wenn die Schüler der Märkischen Schule auf einem ausreichend breitem Gehwegstreifen zur Bushaltestelle gelangen sollen. Und Platz für Radfahrer gibt es dort auch nicht. Die Kreuzungsbereiche Westenfelder Straße/Graf-Adolf-Straße, Bußmannsweg, Otto-Brenner-Straße, ebenso an der Voedestraße, Swidbertstraße, Parkstraße und Marienstraße müssen ganz klar optimiert oder auch ganz neu gedacht werden. Und dabei muss bei allen Überlegungen an alle Verkehrsteilnehmer, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, gedacht und ihnen entsprechender Raum eingeräumt werden.

Viel Aufbruch und gewaltige Veränderungen stehen in naher Zukunft an. Es bleiben aber auch noch ungelöste „Evergreens“ – die Verkehrssituation um den S-Bahn-Höntrop, die vielen Schrottimmobilien und nicht zuletzt auch die immer unattraktiver werdende Fußgängerzone. Gibt es da Lösungsansätze?
Das ist richtig und dabei hast du noch das Hallenbad in Höntrop vergessen. Für den S-Bahnhof-Bereich in Höntrop sehe ich Möglichkeiten. Diese hat die Bezirksvertretung schon mit der Verwaltung vor Ort besprochen. Ich weiß nicht, woran es hakt, an noch nicht völlig überzeugenden Plänen, der Finanzierung, möglicher fehlender Förderung. Aber es gibt dringenden Handlungsbedarf, und der wird noch viel größer, wenn bald die zusätzlichen Bahnlinien den Höntroper Bahnhof anfahren werden.

Bei den Schrottimmobilien ist es eine Sisyphus-Arbeit. Glaubt die Verwaltung endlich ein Packende in der Hand zu haben, schwupps gibt es einen Besitzerwechsel und das Spielchen fängt von vorne an – mit Fristen und Auflagen, die nicht erfüllt werden. Gesetzlich müsste es einfachere Möglichkeiten für die Städte und Gemeinden geben, dort z.B. Vorkaufsrechte bis hin zu Enteignungen zu schaffen. 

Der Niedergang der Innenstädte, besonders in den kleineren Nebenzentren ist ein Phänomen, dass schon seit mindestens 30 Jahren existiert. Die Pandemie und die Ausweitung des Einkaufs im Internet haben das Ganze bestärkt. Dementsprechend gibt es nur an den beiden Marktvormittagen eine belebte Wattenscheider Innenstadt. Folglich kann man Innenstädte nicht mehr überwiegend als Einkaufszentren definieren, man muss andere Ideen dafür finden. Und der Bau des Hallenbades in Höntrop: Die Bezirksvertretung hat sich hier zigfach eindeutig für den Neubau des Bades in Höntrop ausgesprochen. 

Was wünscht sich der Bezirksbürgermeister ganz persönlich für das Jahr 2023?

Ich wünsche mir besonders, dass ich es zeitmäßig besser hinbekomme, für meine Frau und meine Familie da zu sein, der Opa zu sein, und gleichzeitig genügend Zeit für die Anliegen und Angelegenheiten der Wattenscheider Bürgerinnen und Bürger, ihrer Vereine und Gruppierungen, zu haben.

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