Baulärm verhinderte zwischenzeitlich
geregelten Unterricht
Schulzentrum Gerthe: Gesteigerte Nachfrage trotz Baustelle
Wer die Gebäude des Schulzentrums Gerthe in den letzten Jahren einmal betreten hat, wird nichts gegen einen Abriss und Neubau einzuwenden haben.
Die Heinrich-von-Kleist-Schule und die Anne-Frank-Realschule versprühen den Charme der späten 70er Jahre, aber in der am stärksten abgewetzten Form.
Seit Monaten wird jetzt gebaut, sehen kann man aber nichts mehr, ein blickdichter Bauzaun aus Holz schirmt das komplette Gelände und die Planierungs- und Rückbau-Arbeiten vor allzu neugierigen Augen ab, vom geplanten Neubau ist natürlich auch noch nichts zu sehen.
Ein Viertel der Gebäude schon zurückgebaut
Der soll im Jahr 2025 bezugsfertig sein. „Und dann ist offen, ob alles klappt. Aber wir haben schon einen genauen Umzugstermin: vom 15. Oktober bis zum 11. November 2025“, sagt Michael Braß, der Schulleiter der Heinrich-von-Kleist-Schule. Bis dahin wird es leider laut bleiben – zumindest ab und zu.
„Es ist ein Auf und Ab“, erzählt Joan Krebs-Schmid, die die Anne-Frank-Realschule leitet. „es gibt Tage, an denen es ruhig ist und dann wieder Tage mit sehr viel Baulärm. Es gab schon Momente, in denen mein Dienstzimmer so vibriert hat, dass ich keine Videokonferenz abhalten konnte.“
Die Anne-Frank-Realschule wie auch die HvK behelfen sich mit Interimslösungen. „Wir haben zwischenzeitlich Container aufgestellt“, sagt Krebs-Schmid, „weil es keinen Platz mehr gab“. Ein Viertel der alten Schulgebäude sind bereits zurückgebaut.
Bewegung in den Pausen kam oft zu kurz
„Wir haben uns mittlerweile arrangiert“, meint auch Michael Braß, „aber es war bisher schon ein großer Aufwand: die naturwissenschaftlichen Sammlungen sind schon umgezogen, das musste alles ein- und wieder ausgepackt werden. Im Moment können Schülerversuche nicht stattfinden. Wir bekommen aber auch viele Rückmeldungen von Eltern, die sagen, sie hätten es sich schlimmer vorgestellt.“
In den letzten Wochen haben vor allem die Schüler, und da gerade die Jüngeren, gelitten. Wegen der Baustelle waren Pausen draußen kaum möglich, der Schulhof fehlte. Das Schulzentrum reagierte mit versetzten Pausenzeiten, die Schüler durften im Gebäude bleiben, es wurde Material für eine aktive Pausengestaltung besorgt. „Aber wir können im Moment keine Fläche herzaubern“, sagt Sonja Jestädt, die stellvertretende Schulleiterin der HvK.
Was aber sehr helfe, sei, dass beide Schulen sehr gut zusammenarbeiteten und man auch den gleichen Ganztags-Träger habe, meint Joan Krebs-Schmid, das helfe enorm in dieser Situation.
Das Gröbste ist wohl erst mal überstanden
Das muss es auch: In den letzten acht Wochen wurden 1600 Löcher auf dem Gelände gebohrt und verfüllt, zur Stabilisierung des Untergrunds. Das war hart zu ertragen, für alle in der Schulgemeinde. Es gab Situationen, erzählt Michael Braß, in denen es nicht mehr möglich war, ein Gespräch in der Klasse zu führen. Man müsse dann zu kreativen Lösungen greifen, auch bei der Verteilung der Klassenräume.
Allerdings, sagt Braß, sei durch die Corona-Testungen und Auflagen in den letzten zwei Jahren sehr viel mehr Zeit drauf gegangen als jetzt durch die Einschränkungen wegen des Neubaus. Zuletzt habe es sehr viele Anfragen von Schülern gegeben, die zur Heinrich-von-Kleist-Schule wechseln wollten, trotz der anstrengenden Bauarbeiten. „Das liegt daran, dass wir Bochums einziges Ganztags-Gymnasium sind und gleichzeitig pädagogisch anders unterwegs mit unseren 67,5 Minuten langen Schulstunden ohne Stress und Schulgong, wir sind vielleicht einfach flexibler und gelassener. Das wirkt sich aus, vielleicht auch auf den Umgang mit der Baustelle.“
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