13,5 Mio. für die Sanierung
Ostbad Langendreer: Der Bürgerwille war ein anderer
Am Ende fiel die Entscheidung trotz des großen Bürgerprotestes wie erwartet aus: Aus dem Hallenfreibad Langendreer muss das Wort „Freibad“ gestrichen werden.
Der Rat entschied sich zwar dafür, das Ostbad Langendreer von Grund auf zu sanieren, ein Freibad wird es künftig aber nicht mehr geben – sehr zum Missfallen der Bürger und auch der Bezirkspolitiker. „Wir haben uns als SPD-Bezirksfraktion dafür eingesetzt, dass das Ostbad als Hallen- UND Freibad erhalten bleibt. Leider ist der Rat der Stadt Bochum unserem bezirklichen Votum nicht gefolgt.“, bedauert Dirk Meyer, SPD-Bezirksfraktionsvorsitzender.
Aus den Reihen der CDU fällt das Urteil noch drastischer aus: „Wer das Freibad in Langendreer schließen will, muss bescheuert sein“, erklärte der planungspolitische Sprecher der Ratsfraktion Maurice Schirmer Mitte Februar bei einem Ortstermin. „Es ist ein wichtiger Treffpunkt für Langendreer und Umgebung: Menschen kommen hier zusammen und verbringen die warmen Sommertage mit Pommes rot-weiß, einem Eis oder einem kühlen Pils miteinander. Für mich steht außer Frage, dass das Freibad – gerade als Erholungsort für Langendreer – erhalten bleiben muss und wir uns auch weiterhin dafür stark machen werden.
Zahlreiche Protestaktionen
Die Bürgerinitiative „Das Freibad Langendreer darf nicht `baden gehen`“ hatte im Vorfeld der Ratssitzung zahlreiche Aktionen aufgerufen. Weit über 5.700 Unterschriften waren gegen die Schließungspläne gesammelt worden, und einem Demonstrationsaufruf waren mehr als 500 Menschen gefolgt, die für den Erhalt des Freibades protestierten. Gisa Knepper und Dara Hassan machten für die Initiative deutlich, dass das Freibad in Langendreer auf alle Fälle erhalten bleiben muss. Der Verlust eines weiteren Freibads in Bochum sei nicht zu akzeptieren. Dara Hassan: „Das Bäderkonzept der Wasserwelten Bochum ignoriert soziale Aspekte bei der Planung komplett. Nur unter Berücksichtigung finanzieller Aspekte darf kein Bäderstandort in Bochum verloren gehen.“
In der entscheidenden Ratssitzung appellierte Christina Seidenstücker für die Bürgerinitiative noch ein letztes Mal an die Politik, das Freibad nicht zu schließen und betonte: „Auch wenn Sie heute wieder für die Schließung des Langendreerer Freibades stimmen, wird unser Protest heute und hier nicht enden.“
13,5 Mio. für die Sanierung
Genutzt hat es am Ende nichts. Aber zumindest wird das erste von den WasserWelten vorgestellte Konzept nachgebessert: Statt 8,5 Mio Euro fließen jetzt rund 13 Mio Euro in die Sanierung des Ostbades. Dafür wird das Hallenbad modernisiert, der Hubboden reaktiviert und zusätzlich ein Kursschwimmbecken angebaut. Aus dem Freibad und dem Außengelände wird ein „Urban Blue & Sports“ – eine Outdoor Sport- und Freizeitanlage für Familien mit dem Schwerpunkt Wasser. Bereits im kommenden Jahr soll die dann völlig umgestaltete Außenfläche für Sport, Freizeit und Spiel mit Wasser allen Bürgerinnen und Bürgern wieder zur Verfügung stehen – das versprach Markus Müller, Geschäftsführer der WasserWelten, im Gespräch mit hallobo.

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