Win-Win-Situation für die Tiere und die Stadt
Neue Heimat für Stadttauben
Die Verschönerung der rund 150 Meter langen Bahn(hofs)unterführung an der Hauptstraße in Langendreer steht bevor.
Sie soll mit viel Geld in den großen Ferien realisiert werden und wird gewissermaßen gemeinsam gestemmt von der Stadt (ca. 150.000 Euro) und der Deutschen Bahn (250.000 Euro). Grob gesagt: Die Bahn renoviert die Decke, die Stadt die Wände.
Damit nach der Maßnahme alles schön bleibt, haben die Beteiligten sich – von vielen sehr kritisch beäugt – einen wichtigen Partner ins Boot geholt: Stadttauben Bochum e.V.. „Wir sind überzeugt“, sagt die beim Tiefbauamt für Brücken zuständige Kerstin Boer, „dass wir in die richtige Richtung gehen, wenn wir gemeinsam mit der Bahn und dem Verein das erste Taubenhaus in Bochum eröffnen.“
Es gilt, die Tauben von den Bahnbrücken an Hauptstraße und Lünsender Straße wegzulocken, durch Fütterung in dem neuen, alten Haus heimisch zu machen und dort gezielt die Population zu kontrollieren.
Das erste Taubenhaus in Bochum
Genutzt wird ein altes Haus am Bahndamm, das früher Aufenthaltsräume für Bahnarbeiter beherbergte. Es ist schon seit Jahren nicht mehr in Benutzung, aber nach wie vor im Besitz der Bahn, die es nun über einen Mietvertrag als Taubenhaus zur Verfügung stellen wird.
Über sogenannte Sputniks im Obergeschoss kommen die Tauben in das Haus, das die Bahn mit Regalen als Lebensraum und Zuhause für die neuen Bewohner ausstatten und vom Bahn-Partner, der Firma Bauvira, mit einem Schließsystem vor dem Vandalismus der Vergangenheit sichern wird.
Eier gegen Gipseier
Bauvira-Bauleiter Peter Makolla wird auch in der Unterführung Hauptstraße die Fäden in der Hand halten und freut sich, dass durch die frühzeitige Planung des Taubenhauses dort hoffentlich eine neue Verschmutzung vermieden werden kann.
„Wir haben das alte Haus mächtig aufgeräumt und sehr viel Müll beseitigt“, sagt Larissa Zielinski, die bei der Deutschen Bahn für Brücken zuständig ist, und Jacqueline Raiwa von Stadttauben Bochum schwärmt von der Win-Win-Situation für die Tiere und die Stadt. „Wir wissen, dass sich dieses System bereits bewährt hat. Wir tauschen bereits jetzt Eier gegen Gipseier aus, was die Menge der Tauben auf Sicht klar reduzieren wird.“
Auch Bezirksbürgermeister Dirk Meyer begrüßt das Konzept und freut sich schon auf die kommenden Erfolge der Maßnahme, die in der Tat allerdings an vielen städtischen Stellen kritisch gesehen wird.
Text und Fotos: Eberhard Franken
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