Politik-Kolumne:
Die FDP im Rat
FDP-Ratsmitglied Bastian Gläser zum Thema „Stadtklima“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Städte heizen sich im Sommer schneller auf als das ländliche Umland. Die sogenannten Wärmeinseln resultieren aus der stärkeren Versiegelung der Fläche und führen dazu, dass es vor allem nachts und in den Morgenstunden weniger abkühlt. Das ist für viele Menschen eine echte Belastung.
Wir sollten unsere Städte und damit auch Bochum daher grüner und kühler gestalten – auch an den Stellen, wo der Platz für traditionelle Straßenbäume oft nicht ausreicht. Ein Wiener Architekturbüro hat zum Beispiel eine faszinierende Lösung entwickelt: Sie bringen Kletterpflanzen dort zum Einsatz, wo Bäume nicht gedeihen können. Diese Pflanzen, darunter Kletterhortensien und Trompetenblumen, wachsen nicht nur schneller, sondern benötigen auch wesentlich weniger Platz. Einige Arten wachsen bis zu fünfmal schneller als Bäume und könnten in Pflanztrögen mit automatischer Bewässerung gedeihen.
An einer flexiblen Konstruktion aus Seilen, Netzen und Säulen können die Pflanzen hochranken. Diese Konstruktionen könnten an Gebäuden oder speziellen Stangen befestigt werden. Dadurch entstehen nicht nur Schatten für die Straßen, sondern auch ein Beitrag zur Kühlung des städtischen Raums, was besonders in den heißen Sommermonaten von Bedeutung ist. Der Asphalt wird weniger aufgeheizt, was die Lebensqualität der Anwohner verbessert.
In Wien zeigen bereits zwei Bezirke, nämlich Neubau und Mariahilf, großes Interesse an diesem Projekt. Dort sind bereits Gespräche mit den zuständigen Magistratsabteilungen im Gange. Die Idee eines „Wiener Klimahimmels“, wie das Projekt dort genannt wird, könnte auch Bochum inspirieren.
Besonders spannend ist die saisonale Veränderung der Kletterpflanzen. Im Herbst leuchten die Blätter in bunten Farben, bevor sie abfallen und im Winter mehr Sonnenlicht durchlassen. Diese natürliche Anpassung könnte in den urbanen Raum integriert werden, um die Lebensqualität der Anwohner zu steigern.
In einer Zeit, in der der Klimawandel spürbar wird und wir innovative Lösungen benötigen, könnte die vertikale Begrünung unserer Städte durch Kletterpflanzen ein Schritt in die richtige Richtung sein. Bochum sollte diesen Ansatz ernsthaft in Betracht ziehen, um nicht nur das Stadtbild zu verbessern, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Potenzial ist groß – wir müssen es nur ergreifen!
Herzliche Grüße
Ihr Bastian Gläser
bastian.glaeser@fdp-bochum.de
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