Anne Bude
Familie Kanapathinathan: Im „Big-Shop“ helfen alle mit
Dranathan Kanapathinathan möchte nicht fotografiert werden. Seine Tochter auch nicht. Und der Angestellte hinter der Verkaufstheke ebenfalls nicht. Schade eigentlich. Denn dann könnte jeder mal sehen, was für sympathische Menschen den Big-Shop mitten in Gerthe betreiben.
Kolumne „Anne Bude“
Seit April 2018 betreibt die Familie von Dranathan Kanapathinathan den Laden an der Hans-Sachs-Straße nahe der Fußgängerzone, die Pizzeria weiter oben an der Ecke leiten sie ebenfalls. Der Vater wuselt deswegen an diesem 13. Mai hin und her. Es ist Vatertag, drinnen ist die Zahl der Menschen, die sich dort aufhalten dürfen, eingeschränkt. Draußen stehen die Kunden Schlange, jeder hat irgendeine Frage.
Deswegen erzählt lieber die Tochter: „Der Laden hieß vorher schon Big-Shop, wir haben den so übernommen“, erzählt sie, „aber es läuft gut. Mein Vater hat aber auch mehr als dreißig Jahre Erfahrung im Trinkhallenbereich. Da hat sein Input geholfen, den Laden nach vorn zu bringen. Er ist hier der Leiter.“
Kiosk war früher eine Tankstelle
Der Gerther Big-Shop hat eine etwas skurrile Note – und das liegt vor allem an der Art des Gebäudes. Der Groß-Kiosk hatte früher eine andere Funktion: „Das war ja früher eine Tankstelle“, so Dranathan Kanapathinathans Tochter, „das ist ein besonderes Flair. Drinnen hat man ein bisschen das Gefühl, man wäre in einer Autowerkstatt.“ Womit sie recht hat. Draußen steht noch ein bisschen Tankstellen-Infrastruktur samt Autogasanlage, drinnen ist es ein wenig dunkel, dafür aber groß. Direkt zum normalen Kiosk-Betrieb gibt es noch einen Getränkemarkt.
Der Vorteil des Big-Shops: Das ehemalige Tankstellen-Areal hat Parkplätze direkt vor dem Laden zu bieten. „Sowas gibt es nicht so oft bei Trinkhallen“, sagt die Tochter, „dass man sich nicht vorher schon überlegen muss, wo ich meinen Wagen parke.“ Die Autogasanlage an der Hauswand gehört nicht zum Laden, die wird von Familie Kanapathinathan nur betreut, aber eigentlich nimmt jeder, der tankt, auch was mit. Einen Kaffee zum Beispiel. „Eigentlich steht hier draußen auch noch ein langer Stehtisch, wo man in Ruhe einen Kaffee oder auch mal ein Bier trinken kann. Das geht im Moment leider nicht“, sagt die Tochter.
Stammkunden können vorbestellen
Was aber geht: Vorbestellen. Wer keine Lust oder Angst hat, einkaufen zu gehen, kann sich vom Big-Shop Lebensmittel mitbringen lassen und die dann dort abholen. Wer einen Kiosk betreibt, fährt sowieso laufend zum Großmarkt. „Das machen wir aber nur für Stammkunden“, sagt die Tochter. Dann muss sie aber schnell weg – in die Pizzeria.
Wer mal gucken will: Der Big-Shop ist täglich von 8-22 Uhr geöffnet, auch an Sonn- und Feiertagen.
Bericht und Fotos von Ingo Knosowski
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