Bibliothek der Dinge
Bib der Dinge: In Harpen kann man Gebrauchsgegenstände leihen
Jeder Deutsche besitzt statistisch gesehen durchschnittlich zehntausend Dinge. Eigentlich Wahnsinn. Dabei braucht man die meisten dieser Dinge gar nicht. Oder nur sehr selten.
Und genau für diese Fälle gibt es jetzt schon seit einiger Zeit die Bibliothek der Dinge in Harpen. Auf dem ehemaligen Boco-Gelände an der Straße Auf dem Anger lagern in einer großen Halle alltägliche und „außeralltägliche“ Dinge – wie zum Beispiel Werkzeuge für Heim und Garten, Spielzeuge, Kinderwagen, Karnevalskostüme, Küchenutensilien, Sport- und Freizeit-Artikel und vieles mehr.
Gebrauchsgegenstände statt Bücher
Die „Bib der Dinge“ funktioniert wie eine Leihbücherei – nur, dass man keine Bücher leiht, sondern Dinge, die man nicht zu Hause herumstehen haben will oder die man sowieso nur einmal im Jahr benötigt. Einen Raclette-Grill zum Beispiel.
„Im Moment gehen am besten Werkzeuge“, sagt Dr. Najine Ameli, die das Projekt mit ins Leben gerufen hat. Die Idee setzt sich weltweit durch, auch aus Umweltschutzgründen.
Die Dinge, die verliehen werden, stammen aus den Haushalten derjenigen, die mitmachen: Für einen Monats- oder Jahresbeitrag kann man Mitglied werden und leihen, was man braucht. Aber auch, wer Dinge abgibt, muss Mitglied sein. Die Gegenstände müssen in gutem Zustand sein. „Und zwar so, dass ich selbst sie auch ausleihen würde“, sagt Najine Ameli.
Das alles ist aber unverbindlich: Man kann auch erst einmal einen Schnuppermonat vereinbaren, um zu schauen, ob es für einen selbst funktioniert. Das komplette Sortiment ist online abrufbar.
Programm “Tatendrang”
Holen oder bringen muss man die Leihgaben allerdings nicht unbedingt im Industriegebiet in Harpen. Auf dem Campus der Ruhr-Uni funktioniert das mit einer Abhol- und Rückgabe-Station, ebenso durch eine Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum in der Zentralbücherei oder in der Bücherei Langendreer. Die Bücherei in Gerthe soll noch hinzukommen.
Es soll aber nicht nur beim bloßen Leihen bleiben. Die „Bib der Dinge“ bietet Workshops für Kinder mit Experimenten, Einführungen in den 3D-Druck, auch Kindergeburtstage sind in Harpen möglich – wenn man Kinder hat, die gerne werkeln. „Tatendrang“ nennen die Organisatoren das Programm. Ende Oktober und Anfang November finden Kurse im Siebdruck, zum Thema Robotik oder verschiedene Holz-Werkstätten statt. „Zum Anmelden reicht eine E-Mail“, sagt Najine Ameli, „bei uns gilt die 3G-Regel.“
Hinzukommen soll noch ein eigenes Repair-Café, wahrscheinlich vor Weihnachten. „Wir haben auch schon Reparateure an der Hand, die alle sagen: Yeah, endlich wieder schrauben“, freut sich Ameli.
Mehr Informationen zur Bibliothek der Dinge findet man im Internet unter www.bib-der-dinge-bochum.de. Anrufen kann man auch: 0157-36298981.
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