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Peter Mohr

Ausse Lohrheide – die SG 09-Kolumne März 2023

Peter Mohr befindet sich in seiner 33. Saison als Berichterstatter an der Lohrheide, hat alle Höhen und Tiefen rund um die SG 09 mitgemacht und leugnet nicht, vom schwarz-weißen Virus infiziert zu sein.

Nach der Heimniederlage gegen den Nachwuchs des 1. FC Köln dürften die Würfel in Sachen Klassenerhalt gefallen sein. Selbstverständlich besteht noch eine mathematische Chance, doch nach den Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz aus Bocholt und aus der Domstadt spricht die Realität eine andere Sprache.

Lässt man den bisherigen Saisonverlauf Revue passieren, dann komme ich zu dem Schluss, dass die SGW mit Glücksgöttin Fortuna nicht gerade im Bunde war. Ein Musterbeispiel dafür lieferte das Heimspiel gegen die „Jung-Geißböcke“. Es zeigte uns auch, wie nah Glück und Pech beieinander liegen können, wenn es um die derzeit rund um den Erdball umstrittene Auslegung der Handspiel-Regel geht.

Wann  ist es ein strafbares Handspiel? Und wann nicht? Diese medial aufgeheizte Diskussion (im Profifußball durch die VAR-Tätigkeit noch komplizierter) führt nach meiner Wahrnehmung zu einer Häufung von Handelfmetern in den unteren Spielklassen, vielfach selbst bei sogenannter „angeschossener“ Hand. 

Nehmen wir das geahndete Handspiel aus der Köln-Partie, als sich Tim Brdaric in einen Schuss warf und aus kurzer Distanz getroffen wurde. Eine 50:50-Entscheidung – nach dem Motto „kann man geben, muss man aber nicht.“ Handspiel-Sünder Tim Brdaric durfte wenig später jubeln, als er per Kopf zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf. Und doch wurde er zur tragischen Figur des Spiels. In einem Laufduell kam er auf dem (durch einen Platzregen vor dem Anpfiff) extrem glitschigen Untergrund ins Straucheln, fiel in seinen Gegenspieler hinein und brachte ihn dadurch auch zu Fall.

Der Freistoßpfiff war regelkonform. Dem durch das „diskussionswürdige“ Handspiel bereits verwarnten Brdaric dafür die zweite gelbe Karte zu zeigen (gleichbedeutend mit einem Platzverweis), war hart bis grenzwertig, denn unter dem Strich ist er für zwei Vergehen, bei denen kein Vorsatz unterstellt werden kann, des Feldes verwiesen worden. Da stellt sich erneut die Frage nach dem so oft zitierten fehlenden „Fingerspitzengefühl“.

Für die Wattenscheider Fan-Seele war dieses Spiel ganz harte Kost, und der Spielausgang glich einem Schlag unter die Gürtellinie. Wenn die SGW am Ende den Weg in die Oberliga antreten muss, hat es ganz sicher nicht am Ausgang der Partie gegen Köln gelegen.Aber dieses Spiel hat eindrücklich gezeigt, wie nah Glück und Pech nebeneinander liegen. Hätte der Referee nicht auf Strafstoß entschieden, hätte er Tim Brdaric nicht die Ampelkarte gezeigt, wer weiß? Hätte, hätte – Fußball wird leider nicht im Konjunktiv gespielt.

Bis demnächst inne Lohrheide
Euer Peter Mohr

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