Industriekultur
Zeche Holland: Es soll ein Platz für alle werden
Klaus Windmüller ist freudig gestimmt. Der Sprecher der Wir in Wattenscheid – Schacht IV steht an der Baustelle unter dem Fördergerüst der Zeche Holland und sieht, dass eigentlich fast alles so gekommen ist, wie sich die Initiative das von Anfang an gewünscht hatte.
„Das hier soll ein Platz werden, ein Ort für alle Menschen von null bis neunundneunzig, hier soll jeder hinkommen können. Nicht für uns oder die Politiker, sondern für die Wattenscheider.“ Und natürlich deren Gäste. Wenn man schon mal was vorzuzeigen hat.
Forderungskatalog aufgestellt
Im Januar letzten Jahres hatte die Bürgerinitiative mit ihren rund vierhundert Mitgliedern einen Forderungskatalog aufgestellt, mit dem, was unter dem in neuem Schwarz strahlenden Fördergerüst passieren soll. Eine Beleuchtung des Holland-Schildes, Catering, eine gestaltete Fläche, eine Boulebahn, Spielmöglichkeiten für Kinder, feste Sitzgelegenheiten und eine Begehbarkeit des Turms. Eine Bühne ist gebaut, hier sollen Kleinkunst- oder Musikveranstaltungen möglich werden. Die Bezirksvertretung hatte einer entsprechenden Verwaltungsvorlage einstimmig zugestimmt, die Sache läuft.
Baubetriebt geriet ins Stocken
Im Moment allerdings herrscht noch reger Baubetrieb. Das Winterwetter im März und April hatte zu ein paar Verzögerungen geführt. „Wenn aber die Stadt Bochum das Gelände von der Wirtschaftsentwicklung übernimmt, dann geht es los. „Mit der arbeiten wir gut zusammen, genau wie mit Bochum Marketing“, sagt Klaus Windmüller, der eigentlich Gymnasiallehrer in Wattenscheid ist. Seit Jahren schon setze man sich für eine Neugestaltung ein. Lange war das nicht so einfach: Es gab eine Stiftung, die nicht funktionierte, die AWO wollte sich engagieren, deren am Schluss dann doch nicht realisierten Vorstellungen die Wattenscheider Initiative gar nicht überzeugte. Insgesamt zog sich der Prozess in die Länge.
Beliebter Treffpunkt
Jetzt aber soll alles gut werden. Allerdings ist das von außen schlecht einsehbare Areal auch Anziehungspunkt für viele, deren Absichten nicht so super sind. „Das wird als Müllabladestelle benutzt, hier werden auch Drogen verkauft, die Trinkerszene trifft sich hier“, sagt Windmüller. Regelmäßig schaut deswegen auch eine Polizeistreife nach dem Rechten. „Wir müssen hier Öffentlichkeit herstellen, das ist das allerwichtigste“, meint Windmüller.
Jetzt sucht die Initiative noch einen Verwendungszweck für das alte „Holland“-Schild. Das gehört ihr nämlich. Und dann wird es hoffentlich bald ein Eröffnungsfest geben – für alle Wattenscheider von Null bis neunundneunzig.
Bericht von Ingo Knosowski
Schlagwörter
Auch interessant
Meist gelesen
-
Neugestaltete Quartierssportanlage
-
Am 23. November auf dem Gelände
von Lack- & Karosserietechnik Grünewald -
Kunst gegen Angst
-
Die Erfindung des Eierbergs
-
Brücke ist „Geschichte“
-
Bezirksvertretung nicht informiert