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Baumbestand im NSG:
„Davon können andere nur träumen“

Tippelsberg / Berger Mühle ist Bochum größtes Naturschutzgebiet

Der Bochumer Norden braucht sich vor dem Süden nicht zu verstecken, gerade, was die Möglichkeiten angeht, sich in der Natur zu erholen.

Ein Beispiel: Bochums größtes Naturschutzgebiet ist das NSG Tippelsberg-Berger Mühle. Das Hallobo-Magazin hat sich auf einen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet begeben – aber nicht allein, sondern in Begleitung des Stadtförsters. Hannes Rüge ist seit ein paar Jahren im Amt und hat mit dem Naturschutzgebiet relativ wenig Arbeit. Das liegt in der Natur der Sache. Naturschutzgebiete sollen möglichst in Ruhe gelassen werden. 

Bäume werden gefällt, um andere zu fördern

„Hier findet viel Beobachtung statt“, sagt der Mittdreißiger, der eigentlich aus Sachsen-Anhalt stammt, „aber Vermüllungen gibt es schon, die wir entfernen. Die gibt es immer im Zuge der Erholungsnutzung. In die jüngeren Baum-Bestände greifen wir aber schon ein, für die älteren Bestände ist ganz klar Betriebsruhe vorgegeben – und die halten wir auch ein.“

Heißt: Die Buchen- und Eichen-Vorkommen sind nicht ganz sich selbst überlassen, es ist eben kein Urwald, früher wurden die Flächen landwirtschaftlich genutzt, die ältesten Bäume sind zwischen 150 und 165 Jahren alt. Anders als in manchen Bereichen des Bochumer Südens sind die Bestände auch gesund, das mag am besseren Boden liegen. „Davon können andere Waldbesitzer oder Forstbetriebe nur träumen“, so Hannes Rüge.

Größere, gesunde Bäume werden gefördert, was denen Platz und Luft nimmt, wird auch schon mal entfernt. „Natur ist ein dynamischer Lebensraum, insbesondere der Wald“, sagt Hannes Rüge, „Bäume wachsen hoch, bilden immer größere Kronen, sie werden auch mal krank und fallen. Bei Sturmereignissen zum Beispiel. Und deswegen entnehmen wir manche ein paar Jahre, bevor das passiert.“ Totes Holz am Boden ist dabei wichtiger Lebensraum für alle Arten von Organismen.

Strengere Regeln als in anderen Wäldern

Die Erholung der Menschen steht im NSG Tippelsberg-Berger Mühle im Vordergrund. Es gibt allerdings klare Regeln für alle, die das NSG nutzen. „Das freie Betretungsrecht, dass normalerweise im Wald gilt“, sagt Hannes Rüge, „ist in Naturschutzgebieten eingeschränkt. Hier muss man auf den Wegen bleiben. Und auch Hunde sind strikt anzuleinen“.

Damit soll das Wild vor Störungen geschützt werden. In Bochums größtem Naturschutzgebiet wohnen die in Bochum üblichen Wild-Tiere, Rehwild, Füchse, auch Dachse gibt es. Eine Besonderheit ist das große Vorkommen des Schachtelhalms, das es sonst so in der Stadt nicht gibt. Möglich macht das das sumpfige Bett des Mühlenbachs, der das Naturschutzgebiet durchfließt.

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