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10.03.2025 – 10:43 Uhr

Polizei Bochum

POL-BO: Das Polizeipräsidium Bochum gedenkt am 10.03.2025 der deportierten und ermordeten Sinti und Roma

Polizei Bochum

POL-BO: Das Polizeipräsidium Bochum gedenkt am 10.03.2025 der deportierten und ermordeten Sinti und Roma

Bochum, Herne, Witten (ots)

Am 10.03.1943 – also vor 82 Jahren – erfolgte vom ehemaligen „Nordbahnhof“ in Bochum aus die zentrale Deportation der Sinti und Roma aus Bochum und Umgebung. Das NS-Regime befahl zuvor durch Inkrafttreten des „Festsetzungserlass'“ am 17.10.1939 sämtliche Sintize und Romnja in kleinen Lagern förmlich zusammenzuferchen. Das Reichssicherheitshauptamt setzte damit die Vorbereitungen zur beabsichtigten Deportation aller Sintize und Romnja im Deutschen Reich um.

Im oben beschriebenen Festsetzungserlass heißt es unter anderem:

„Auf Anordnung des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei wird binnen kurzem im gesamten Reichsgebiet die Zigeunerfrage im Reichsmaßstab grundsätzlich geregelt. Ich ersuche daher, sofort folgende Maßnahmen einzuleiten […]“.

Die Betroffenen und deren Familien lebten in ständiger Angst – denn jederzeit konnte der Abtransport in ein Vernichtungslager erfolgen. Wöchentlich mussten sich die festgesetzten Personen bei den örtlichen Polizeibehörden, so unter anderem auch in Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bochum, melden. Beruflichen Tätigkeiten durfte in hunderten von Fällen nicht mehr nachgegangen werden. Gleichzeitig wurden die Kinder vom Schulbetrieb ausgeschlossen. Es herrschten bewusst vom NS-Regime herbeigeführte Nahrungsmittelengpässe. Die menschen-unwürdigen Lebensumstände der Festsetzung waren haftähnlich und bedeuteten ein permanentes Todesurteil für deutsche Sinti und Roma.

„Tag der offenen Ausstellung“ am Internationalen Roma-Tag

Die Polizei Bochum hat sich intensiv mit der Rolle der Polizei im NS-Staat allgemein aber auch dem Tatbeitrag der Polizei Bochum im Speziellen auseinandergesetzt. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist auch das Schicksal der Sinti und Roma im Einzugsgebiet der Behörde. Das Ergebnis wird seit März 2024 in einer Dauerausstellung im Polizeipräsidium präsentiert.

Für Dienstag, 8. April 2025, von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr ist ein „Tag der Offenen Ausstellung“ geplant.

Das Polizeipräsidium Bochum wird an diesem Tag die hauseigene Dauerausstellung für internen und externen Besuch öffnen. Hierbei soll an diesem besonderen Tag nicht nur der Opfer der Sinti und Roma zu Zeiten des Nationalsozialismus´ gedacht werden. Besuchenden soll ein Einblick gewährt werden, wie die Polizei im demokratischen Rechtsstaat die Lehren aus der eigenen Vergangenheit für die Gestaltung der Zukunft zieht. Gleichzeitig soll die Möglichkeit bestehen, mit Beamtinnen und Beamten in den Austausch gehen zu können.

Nutzen Sie die Möglichkeit und schauen Sie vorbei

Alle Mitarbeitenden des Polizeipräsidiums Bochum, Kolleginnen und Kollegen der Polizei NRW sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich die Inhalte der hiesigen Dauerausstellung am Internationalen Tag der Sinti und Roma, 8. April 2025, von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr, anzuschauen.

Besuchende können gerne unter https://bochum.polizei.nrw/artikel/ausstellung-schlaglichter Ihren Besuch für den Tag verbindlich anmelden. Die Polizei Bochum behält sich vor, bei großem Andrang feste Zeitfenster für den Besuchsbeginn zuzuweisen.

Rückfragen bitte an:

Polizei Bochum
Leitungsstab
Telefon: 0234 909-1049
Leitungsstab.bochum@polizei.nrw.de
https://bochum.polizei.nrw/

Original-Content von: Polizei Bochum, übermittelt durch news aktuell

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