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Kunst gegen Angst

Neugestaltung der Bahn-Unterführung an der Salweidenbecke

SPD-Ratsherr Christian Kalisch aus dem Bochumer Osten findet die Neugestaltung der Bahn-Unterführung an der Salweidenbecke hervorragend.

Der ehemals düstere und schmuddelige Angstraum, der die tatsächlich noch teilweise zu Langendreer zählende Hohlstraße mit dem „echten“ Langendreer verbindet, ist zunächst gereinigt, mit neuen Leuchten ausgestattet und von vielen Graffiti-Künstlern am Samstag vor Allerheiligen bunt und fröhlich gestaltet worden. 

In der letzten Phase der neuen Farbgebung waren auch fünf der 14 Jugendlichen beteiligt, die Wochen davor an einem Sprayer-Workshop mit Graffiti-Künstler Stoker teilgenommen hatten und am 2. November final noch einen Langendreer-Schriftzug sowie einige eigene Motive auf einem 13 Meter langen Mauerstück gestalteten, das die Profis freigelassen hatten.

Positives Feedback aus der Politik

„Die Sanierung von Brücken und Unterführungen ist uns extrem wichtig. Oftmals sind sie dunkel und verschmiert und sorgen für ungute Gefühle. Daher haben wir zuletzt im Mai beantragt, dass das Programm zur Aufwertung und Sanierung von Brücken und Unterführungen fortgeführt wird. Ein Ergebnis sehen wir jetzt in der Salweidenbecke“, sagt Christian Kalisch. Das freut nicht nur das Ratsmitglied Kalisch, sondern auch Bezirksbürgermeister Dirk Meyer, der die entstandenen Werke rundum prima findet. Kerstin Boer vom Tiefbauamt betreute im Übrigen beide Mal- und Sprayaktionen.

Drei Jugendliche, die den Tunnel regelmäßig passieren, hatten unterschiedliche Meinungen zur Kunst. „Das ist alles viel heller und freundlicher geworden“, fanden sie allerdings alle. „Die Leuchten waren früher so rötlich und düster.“ Einer fand die abstrakteren Motive nicht so toll, war allerdings von den figürlicheren Elementen auf der Langendreerer Seite begeistert. Seine Freunde waren aber auch von den eher bizarren, sprayer-typischen Street-Art-Elementen angetan.

Freude über tolle Farben

Ein Autofahrer hielt beim finalen Malen an und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass hier endlich Farbe zum Einsatz kam. „Ich wohne schon ewig hier – und das ist richtig toll.“ Im Tunnel selbst korrigierte noch einer der Profis ein paar Kleinigkeiten, „mit denen wir nicht zufrieden waren.“ Dass die Werke sehr lange Bestand haben werden, glaubt er allerdings nicht. „Das sind wir aber gewohnt.“

Auch der Autor dieser Zeilen begrüßt im Übrigen die zauberhafte Malaktion und die „Aufhellung“ der Unterführung ganz besonders, denn über seine gesamte Gymnasialzeit musste er auf seinem Schulweg täglich mindestens zwei Mal durch dieses „dunkle Loch“. An Halloween (oder besser: am Reformationstag?) hatte übrigens noch ein Reinigungsunternehmen mit dem Hochdruckreiniger dafür gesorgt, dass auch der Tunnelboden für den letzten Aktionstag blitzeblank wurde.

Text und Fotos: Eberhard Franken

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