Stadt Bochum verzichtet auf Miete
Mittagstisch für Wohnungslose bleibt bestehen
Die Sommerdellenstaße bleibt weiter Anlaufpunkt für Wohnungslose bei uns in Wattenscheid. Der Mittagstisch der Diakonie bleibt erhalten.
Die Zitterpartie davor allerdings war lang. Der Betreiber des Treffs, die Diakonie, muss sparen. Allein die Miete an die Stadt Bochum betrug rund 27.000 Euro. Dazu kommen Personalkosten für Sozialarbeit und Reinigung, die gewährte Förderung deckte nur einen Teil der Kosten.
Die Not ging so weit, dass sich die Diakonie genötigt sah, den Mietvertrag mit der Stadt zu kündigen. Zum ersten Juli. Erst das schreckte offenbar die Politik auf – obwohl die Probleme lange bekannt waren. Die SPD stellte einen Dringlichkeitsantrag zum Erhalt der Einrichtung in der Ratssitzung Ende Juli. Danach einigte man sich zwischen Diakonie und Stadt Bochum.
Nebenkosten fallen auch weg
„Wir zahlen jetzt keine Miete mehr, keine Nebenkosten, die Stadt verzichtet“, sagte uns Sozialarbeiter Norbert Stumm, „da sind zum Glück alle Beteiligten auf einen Nenner gekommen.“
Stumm, der die Einrichtung betreut, rechnet jetzt mit einem längerfristigen Erhalt des Mittagstisches an der Sommerdelle. Vor allem, weil es nicht nur um den Verzicht auf Mietkosten geht. Die Vereinbarung sehe vor, dass sich die Stadt auch an der Finanzierung einer festen Stelle über das Jobcenter beteiligen könnte. Und, auch im Konjunktiv, es wolle der Landschaftsverband Westfalen-Lippe vielleicht anderthalb Stellen fördern. Es laufen in allen Fällen noch Verhandlungen, unterschrieben ist noch nichts.
„Kein Wattenscheider Wohnungsloser fährt nach Bochum-Mitte“
Egal, Hauptsache der Mittagstisch für Wohnungslose und Bedürftige kann weiter bestehen. Meint auch Norbert Stumm: „Für unsere Besucher ist das super. Unsere Stellen waren ja nie in Gefahr, wir wären dann einfach irgendwo anders eingesetzt worden.
Aber für den Sozialraum Wattenscheid kann das nur ein Gewinn sein. Unsere Besucher würden niemals nach Bochum-Mitte fahren, um dort Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alle haben uns gesagt: Wir können nirgendwo mehr hin, wenn ihr weg seid!“ Wer in Wattenscheid ohne Wohnung ist, müsste mit der Straßenbahn zweimal umsteigen, um das Fliednerhaus, gelegen am Ruhrstadion, zu erreichen.
Schlagwörter
Auch interessant
Meist gelesen
-
Neugestaltete Quartierssportanlage
-
Am 23. November auf dem Gelände
von Lack- & Karosserietechnik Grünewald -
Kunst gegen Angst
-
Die Erfindung des Eierbergs
-
Brücke ist „Geschichte“
-
Bezirksvertretung nicht informiert