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Belia Seniorenresidenz

Louis und Lenny öffnen Herzen

Nicole König, Louis und Lenny sind ein eingespieltes Team. Ihre Leidenschaft: älteren Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Seit zwei Jahren besucht die Stiepelerin mit ihren beiden kleinen Hunden jeden Dienstag die Belia Seniorenresidenz am Beethovenweg 31. Kaum sind der Malteser-Mischling und der Yorkshire-Terrier aus dem Auto, stürmen sie in die Eingangstür und biegen blitzschnell links ab: Auf ihre Gastgeber ist Verlass – Renate hat auch heute wieder Leckerchen für die beiden fröhlichen Kerlchen dabei.

„Wir werden immer sehnsüchtig erwartet“, lächelt Nicole König. Die Altenpflegerin ist seit zwei Jahren ehrenamtlich mit ihren Fellnasen beim Besuchshundedienst des Arbeiter-Samariter-Bund Bochum dabei. Auch Louis und Lenny lieben die Besuche. „Sie begrüßen jeden einzeln und holen ihre Leckerlis ab“. Jede Woche ist ein anderer Wohnbereich an der Reihe. Heute ist die Demenzstation dran. Im Gemeinschaftsraum sitzen die Bewohnerinnen und Bewohner und beobachten die quirligen acht und zehn Jahre alten Hunde – mal lächelnd, aber auch skeptisch. 

„Bei manchen weckt das längst verschollene Erinnerungen“

Während die Kleinen ihre Kunststücke zeigen, gibt Nicole einzelnen Bewohnern die Belohnungsleckerlis auf die Hand. Und wirklich – der direkte Kontakt mit der Hundeschnauze, das Streicheln des kuscheligen Fells zaubert ein Lächeln auch auf zunächst regungslose Gesichter. „Bei manchen weckt das längst verschollene Erinnerungen“, erzählt Wohnbereichsleiterin Natascha Scholz. Gisela ist verzückt, als die beiden Hunde auf ihrem Schoß sitzen. „Ich hatte früher eine Katze, die war taub, aber sehr lieb.“ Rosi ziert sich erst ein wenig, streichelt aber dann genüsslich das weiche Fell. 

Auch die beiden Bewohnerinnen auf ihren Zimmern bekommen vierbeinigen Besuch. Eine willkommene Abwechslung. Bei Helga dürfen sie sogar aufs Bett. Im Nachbarzimmer bekommen sie ein Ständchen: Mit gespitzten Ohren lauschen sie „In München steht ein Hofbräuhaus…“ – textsicher von Ursula gesungen. „Dabei geht auch mir das Herz auf“, sagt Nicole, „genau deshalb nehme ich mir gerne die Zeit.“

„Es ist mein Herzensprojekt“

Nicole König ist von Beginn an dabei. Nicole Brandenburger, Leitung Soziale Dienste beim ASB, hatte den Besuchshundedienst 2022 gegründet. „Es ist mein Herzensprojekt“, sagt die Hundefreundin. Auch sie ist mit ihrer Hündin Marla, ein Rhodesian Ridgeback, unterwegs in den mittlerweile 13 Seniorenheimen und zwei Förderschulen am Haus Langendreer. 28 Mensch-Hund-Teams teilen sich die wöchentlichen Besuche auf. Fellnasen der unterschiedlichsten Rassen machen mit – viele auch aus dem Tierschutz. Alle haben einen Eignungstest bestanden und sind mit Spaß und Freude dabei. 

Nicole Brandenburger: „Wir freuen uns immer über neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter und ihre Fellnasen. Dann können wir noch mehr Menschen ihr Lachen zurückbringen.“

Text und Fotos: Sabine Raupach-Strohmann

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