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Laer’scher Fußballclub 1906

Lacrosse ist eine Lebenseinstellung

Welcher Sportart sich der Laer’scher Fußballclub 1906 verschrieben hat, erklärt sich angesichts des Namens von selbst. Weniger bekannt ist vielleicht, dass der LFC Laer seit einigen Jahren über den Fußball hinaus auch die Heimat zweier eher ungewöhnlicher Sportarten geworden ist: Discgolf und Lacrosse bereichern das Angebot des Vereins. Hallobo stellt beide Sportarten vor, den Auftakt machen wir mit Lacrosse.

Lacrosse ist weitaus mehr als sportliche Ertüchtigung

Eine Beschreibung von Lacrosse rein aufs Spielgeschehen herunterzubrechen, wird dem Sport allerdings nicht gerecht. Ein Blick in die Geschichte gehört zwingend dazu, um zu verstehen, dass Lacrosse weitaus mehr als ausschließlich sportliche Ertüchtigung und Hobby ist. „Lacrosse ist eine Lebenseinstellung“, betont Bene Mitty, der über den Hochschulsport an der Ruhr-Universität zum LFC Laer gestoßen ist. Aus dem universitären Umfeld heraus hatte die wachsende Lacrosse-Familie einen Verein gesucht, der sie aufnimmt, und der LFC Laer ließ sich auf das Abenteuer ein, eine komplett neue Sportart und rund 60 neue Mitglieder zu integrieren.

Wobei es zumindest ein paar Ähnlichkeiten zum Fußball gibt: Bei den Männern stehen sich zwei Mannschaften mit jeweils zehn Spielern und einem Torwart gegenüber, die einen Ball ins gegnerische Tor befördern wollen. Allerdings nicht mit dem Fuß, sondern mit einem Schläger, dem so genannten „Stick“, an dessen Ende ein Netz befestigt ist. Damit wird der Ball getragen, geworfen, gefangen, gepasst, geschossen und vom Boden aufgehoben. Das Spiel gilt als „schnellstes Spiel auf zwei Beinen“, ist überaus körperbetont und vereint Elemente aus dem American Football, dem Feld- und Eishockey sowie dem Fußball. Bei den Frauen geht es dagegen kontaktlos zu, zudem gehören zwölf Spielerinnen zu einem Team.

Ursprünge liegen bereits über 1.000 Jahre zurück

In Deutschland gehört Lacrosse noch zu den jungen Sportarten, 1993 wurden von einigen begeisterten Studenten die ersten Mannschaften gegründet. Die Ursprünge liegen aber bereits über 1.000 Jahre zurück. „Die nordamerikanischen Haudenosaunee (Irokesen) gaben Lacrosse der Welt als Geschenk“, erklärt Bene Mitty. Die an der Ostküste der USA und in Kanada ansässigen Ureinwohner regelten mit dem Baggataway oder auch Tewaraathon, übersetzt „kleiner Bruder des Krieges“, einst ihre Streitigkeiten – auf bis zu 500 Quadratmeter großen Feldern und zuweilen über mehrere Tage. Französische Missionare wurden im 17. Jahrhundert Zeuge dieser Form der Auseinandersetzung. Und weil sie die Schläger an einen gekrümmten Bischofsstab erinnerten – französisch „La Croix“ – war damit auch der europäische Name „Lacrosse“ geprägt.

Den spirituellen Wert, den dieser Sport für die Irokesen hatte, bildet auch in der Lacrosse-Abteilung des LFC Laer die Basis. „Indigene Lebensthemen und -aufgaben werden immer sichtbarerer. Der Umgang mit der Natur und seinen Mitmenschen ist eine zentrale Säule des Lacrossesports. Diese Themen und diese Lebenseinstellung wollen wir über den Sport transportieren“, so Bene Mitty.

Weitere Infos: bochum-lacrosse.de

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