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Arbeit mit Pferden hilft Jugendlichen
mit „Vermittlungshemmnissen“

Das Projekt Fury bringt jungen Menschen Struktur

Das Jobcenter Bochum ist in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden. Und fast genau so lang gibt es das „Projekt Fury“ an der Gerther Straße.

Die Maßnahme auf einem Pferdehof ist die älteste des Jobcenters Bochum für junge Menschen. In den jetzt fast 20 Jahren haben rund 600 Jugendliche das Projekt der AWO besucht und davon profitiert. 

„Die Zielgruppe von jungen Menschen unter 25 Jahren mit Vermittlungshemmnissen ist da und wird nicht weniger“, sagt Johannes Rohleder, der Sprecher des Jobcenters, „hier geht es um die ersten Schritte, und das niedrigschwellig. Wir brauchen Maßnahmen, wo die jungen Menschen abgeholt werden.“ 

Auch handwerkliche oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten möglich

Diese „Vermittlungshemmnisse“ sind vielfältig, von der Schulverweigerung bis zu familiären Problemlagen. Im Projekt Fury geht es darum, erst einmal wieder eine Tagesstruktur zu bekommen, man kann sich handwerklich oder auch hauswirtschaftlich ausprobieren. Und nicht zuletzt überzeugt viele Jugendliche die Arbeit mit den Pferden. 

Damit das alles auch nachhaltig ist, dafür sorgt ein ganzes Team. Projektleiterin und Sozialpädagogin Christina Weißenborn: „Erstmal sorgt man dafür, dass die Leute sich für das Projekt begeistern. Und dann schaut man, dass sie sich öffnen und auch Probleme benennen. Man muss auch den Willen haben, sich hier ein bisschen zu öffnen. Und dann suchen und finden wir die passenden Hilfen.“

Wer mit Pferden nichts zu tun haben will, kann eben auch etwas Handwerkliches machen. 

Jugendliche sollen wieder eine Chance bekommen

Der Pferdehof gehört dem Gerther Landwirt Tobias Fleige, hier sind Pensionspferde untergebracht. Er wünscht sich, dass die Jugendlichen wieder eine Chance haben, später in einen Job zu kommen und dass sie Spaß an der Arbeit finden. „Und dass sie eine Struktur bekommen“, sagt Tobias Fleige, der hofft, dass sich die Jugendlichen da von ihm als Landwirt etwas abgucken können, „dazu gehört auch, Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel für ein Tier.“ 

Bei Jaqueline Jablonski hat das sehr gut funktioniert. Nach ihrer Teilnahme am höchstens dreijährigen Projekt Fury hat sie jetzt eine Pflegebeteiligung, kümmert sich also fest und regelmäßig um ein Pferd, in ihrer Freizeit. „Ich habe hier viel Disziplin gelernt, einen festen Tagesrhythmus“, sagt sie. 

Zuletzt hat eine Teilnehmerin eine Ausbildung zur Pferdewirtin begonnen, etwas weiter weg, in Velbert. Das muss man sich als junger Mensch mit „Hemmnissen“ dann auch erst mal trauen. Aber das lernt man beim Projekt Fury in Gerthe eben auch.

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