Kein Plan „B“
Bodensanieren Ecosoil: Keine giftigen Böden in Gerthe
Bodensanierer Ecosoil zieht bald nach Gerthe, an die Castroper Stadtgrenze um. Die Ansiedlung des Unternehmens stößt bei den Anwohnern auf Widerstand, weil sie Belastung durch Lärm, Verkehr und Staub fürchten.
Deshalb hatte Geschäftsführer Hans-Hermann Hüttemann alle Anwohner persönlich zu einem Gespräch eingeladen. Gekommen sind aber nur zwei.
Geringes Echo auf Gesprächsangebot
„Ich bin enttäuscht und finde es schade, dass das Gesprächsangebot von der großen Mehrheit nicht angenommen worden ist“, erklärt Hüttemann. Gekommen waren nur Sven Meurs und Cedrik Meurs-Schröder. Cedrik Meurs-Schröder hat das direkt ans Firmengrundstück angrenzende Haus erst frisch gekauft. Noch wohnt er am Rosenberg. „Als wir gekauft haben wussten wir schon neben uns etwas nicht so Tolles entstehen könnte. Aber jetzt muss man einfach miteinander reden“, sagt Cedrik Meurs-Schröder. Und genau das will Hüttemann auch.
Aufklärung wichtig
Denn aus seiner Sicht besteht Aufklärungsbedarf. „Wir verarbeiten in Gerthe keine giftigen Böden. Mit unserer Anlage trennen wir nur mechanisch Erde und Steine in verschiedenen Größen. Anschließend werden die verschiedenen Böden wieder zur Verarbeitung an Baustellen geliefert. Dort werden sie wieder eingebaut“, erklärt der Geschäftsführer den Arbeitsprozess. Die mechanische Siebdeckanlage rattert jetzt schon auf dem Firmengelände in Riemke. In Gerthe soll die Anlage maximal weit weg von den angrenzenden Wohnhäusern aufgestellt werden. Außerdem ist geplant, dass andere Gebäude auf dem Firmengelände den Lärm abschirmen.
Noch wird die Bodensortieranlage von zwei eher lauten Radladern bedient. Das wird in Gerthe auf ein Fahrzeug reduziert. Den Rest erledigen dann Förderbänder deutlich geräuschärmer. „Die Staubentwicklung kommt in erster Line durch die LKW und nicht durch die Siebanlage. Deshalb bestäuben wir die Fahrwege regelmäßig mit Wasser. Damit der Dreck nicht anschließend auf der Straße landet gibt es auch noch eine Waschanlage für die LKW“, beschreibt Hüttemann den Ablauf.
Kein Plan „B“
Noch wartet Ecosoil auf die Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg, um auch wirklich Boden in Gerthe sortieren und aufbereiten zu können. Aber man ist sich ziemlich sicher das die kommt. Neben der Bodenaufbereitung würden dem Unternehmen dann maximal 200 Fahrtzeuge pro Tag genehmigt die das Firmengelände anfahren dürfen. Im Schnitt kommen aktuell in Riemke ca. 100-120 Autos an, die Boden entsorgen. Davon sind etwa die Hälfte LKW. „Wir haben keinen Plan B und möchten alles dafür tun, um möglichst gut mit unseren Nachbarn klar zu kommen“, macht Hans-Herrmann Hüttemann deutlich. Um das voranzubringen wäre es natürlich gut, wenn alle mal miteinander reden würden.
Schlagwörter
Auch interessant
Meist gelesen
-
Neugestaltete Quartierssportanlage
-
Am 23. November auf dem Gelände
von Lack- & Karosserietechnik Grünewald -
Kunst gegen Angst
-
Die Erfindung des Eierbergs
-
Brücke ist „Geschichte“
-
Bezirksvertretung nicht informiert