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Ratsentscheid am 10. Juli

Bergener Straße: Zwangsarbeitersiedlung soll aufgewertet werden

Geredet wurde darüber schon lange, jetzt soll endlich auch etwas passieren. Knapp vier Jahre nach der Beauftragung durch den Kulturausschuss hat die städtische Verwaltung nun ein Konzept zum ehemaligen Zwangsarbeiterlager an der Bergener Straße vorgelegt.

Die Entscheidung trifft der Rat am 10. Juli. „Das hat zwar gedauert, aber das Konzept ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, bei dessen Erstellung es einige Probleme gab“, so die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Sonja Gräf. Ein zumindest einigermaßen vergleichbares Lager gebe es nur in München, denn auch dort treffe der museale Charakter durch die Nutzung als Gedenkstätte auf weitere Nutzungen, wie etwa für Ateliers. 

Bewohner sollen eingebunden werden

In Bochum ist die Besonderheit, dass in vielen der ehemaligen Baracken Menschen wohnen. „Von Anfang an war und ist unsere Forderung, dass diese Menschen dort auch in Zukunft wohnen bleiben sollen, ohne sich wie unter dem Mikroskop zu fühlen. Dennoch möchten wir die Siedlung als Gedenkstätte zugänglich machen und für die Zukunft sichern. Das ermöglicht das vorgelegte Konzept, dessen Teilmaßnahmen wir beschließen werden“, sagte Gräf weiter.

Bislang erinnert lediglich eine Gedenktafel an die düstere Vergangenheit der Siedlung an der Bergener Straße. Das soll sich ändern. „Die ehemalige Kommandantur in der Hausnummer 116 i, aber auch der Wohngebäudeblock Bergener Straße 116 c sollen als Gedenkstätte oder Museum dienen. Durch die Ausweitung auf zwei Gebäude bietet sich genügend Platz für Schulklassen oder andere Gruppen“, so die SPD-Politikerin, „in den anderen Wohnblöcken bleibt es bei einer Wohnnutzung. Wie ein passendes Trägermodell aussehen könnte, soll jetzt eine Machbarkeitsstudie ergeben“, ergänzte die Ratsfrau.

Sanierung der Siedlung ist mit inbegriffen

Nicht nur die Kommandantur und die ehemaligen Baracken gehören zur Siedlung. Es wurde auch ein ehemaliger Luftschutzstollen entdeckt, der weiter erkundet werden soll. Außerdem gehören zu den geplanten Maßnahmen eine Sanierung des viel zu alten Entwässerungssystems und eine denkmalgerechte Freiraumplanung. Für die Arbeiten stehen im aktuellen Haushalt vorerst zwei Millionen Euro zur Verfügung.

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