Peter Mohr
Ausse Lohrheide – die SG 09-Kolumne März 2024
Peter Mohr befindet sich in seiner 34. Saison als Berichterstatter an der Lohrheide, hat alle Höhen und Tiefen rund um die SG 09 mitgemacht und leugnet nicht, vom schwarz-weißen Virus infiziert zu sein.
Gewalt in den Fußballstadien gehört (leider) inzwischen zur Tagesordnung bei der schönsten Nebensache der Gewalt. Ja, ein Fußballstadion ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Die TV-Bilder von Prügeleien, Feuerwerkskörpern und anderer Pyro-Technik sind allgegenwärtig. Und das längst nicht nur in den Profiligen.
Die Forderung (ja die Sehnsucht) nach mehr Sicherheit ist allzu verständlich. Allerdings fehlt im Fall der Oberliga Westfalen im Zusammenspiel zwischen Kommunen, Verband und Ordnungsbehörden so etwas wie ein „roter Faden“.
Jedenfalls musste das Heimspiel der SGW gegen die zweite Mannschaft von Preußen Münster aus Sicherheitsgründen vom Ostermontag auf den Ostersamstag verlegt werden. Parallel kickt dann die erste Mannschaft der Preußen. Es ist traurig, dass solche Überlegungen bis hin zur 5. Liga angestellt werden müssen.
Und in unserer Stadt herrschen besonders strenge Auflagen, die z.B. die Durchführung von Oberligaspielen auf dem Kunstrasen an der Berliner Straße ausschließen. Die Gründe dafür sind bekannt: es fehlen getrennte Eingänge, es gibt keine Blocktrennung und zu wenig sanitäre Anlagen. So weit, so richtig (oder auch nicht!). Es stellt sich allerdings die Frage, warum das Westfalenpokalspiel gegen den ASC Dortmund an der Berliner Straße ausgetragen werden durfte. Eine plausible Antwort wird es darauf kaum geben, denn das Gäste-Fanaufkommen war nicht geringer als beim Meisterschaftsspiel.
Irgendwie ist dieses Konzept (bei allem Verständnis für hohe Sicherheitsstandards) nicht nachvollziehbar. Und in diesem Kontext muss auch die Frage erlaubt sein, warum in Bochum die Durchführungsbestimmungen so viel „schärfer“ sind als zum Beispiel in der Nachbarstadt Dortmund – mit vier Oberligisten.
Und selbst im Lohrheidestadion, wo durch einen mobilen Bauzaun auf der Osttribüne eine Blocktrennung eingerichtet wurde, ist die Zahl der Ordner, die von der SGW bezahlt werden müssen, streng vorgeschrieben. In den Partien gegen Bövinghausen und Brünninghausen war die Zahl der Ordner im und vor dem Gästeblock in etwa identisch mit der Zahl der Fans.
Sicherheit ist ein kostbares Gut und erfordert ihren Preis. In Wattenscheid ist er (leider) extrem hoch.
Bis demnächst inne Lohrheide
Euer Peter Mohr
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