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Alle haben eine Arbeit

10 Jahre erfolgreiche Flüchtlingshilfe in Eppendorf

Integration ist machbar: Das Netzwerk Flüchtlingshilfe Eppendorf ist das beste Beispiel. „Von den 77 jungen Männern, die 2015 ankamen, haben alle eine Arbeit.“

Rita Kordt von der katholischen Kirchengemeinde und Prof. Dr. Günter Ruddat von der evangelischen sind von Beginn an dabei. Gemeinsam mit Ralf Michalzik von der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde, vielen ehrenamtlichen Helfern und Flüchtlingen feierten sie das zehnjährige Bestehen im Ev. Gemeindezentrum In der Rohde 6.

100 Ehrenamtliche

Ein großes Hallo begleitete die Wiedersehensfreude. Vor zehn Jahren waren sich einige das erste Mal begegnet. Damals hatten sich schnell 100 Menschen aus Kirchen, Vereinen und der Bürgerschaft gemeldet, um sich in ihrer Freizeit um die Flüchtlinge in der Schule an der Ruhrstraße zu kümmern. In verschiedenen Teams bewältigten sie die Kleiderspenden und Einkleidung in der Kleiderkammer St. Theresia, boten Fahrradtouren und sportliche Aktivitäten an, unterstützten bei Behördengängen und Arztbesuchen. 

Erfolgreiche 1:1-Betreuung

Keiner der Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, Ghana und dem Balkan sprach Deutsch. „Deshalb legten wir besonderen Wert auf Sprache und Begegnung“, erzählt Rita Kordt. Viele Eppendorfer ermöglichten eine 1:1-Betreuung. „Die Tandem-Begleitung war der Grundstein des Erfolgs. Über Praktikumsplätze konnten wir allen nach und nach zu Arbeit und Wohnung verhelfen.“ 

Zwischen zwei Welten

Hinter jedem Flüchtling stecken bewegende Geschichten voller Schmerz und Verlust. Shirawan Rammo (40) erzählt seine in dem Buch „Zwischen zwei Welten“. Zum Jubiläum las er in Eppendorf daraus. „Ich wollte die Herausforderung zeigen, die es bedeutet, in einem fremden Land neu anzufangen – ohne Sprache, ohne Vertrautes, ganz von Null.“ Und mit seiner eigenen Vita Mut machen. Mit seiner Familie lebt der Agraringenieur seit 2016 in Bochum, arbeitete als Flüchtlingsberater und macht jetzt eine Umschulung zum Kaufmann im Gesundheitswesen. Seit 2022 ist er eingebürgert. Das herzliche Engagement der Eppendorfer beeindruckt ihn tief: „Es ist toll, was sie geschafft haben.“

Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Und schaffen! Denn seit dem Ausbruch es Ukraine-Kriegs 2022 sind es vor allem Ukrainerinnen mit Kindern, die in der Siedlung Vogelstraße wohnen. Jeden Donnerstagnachmittag gibt es dort ein Treffen bei Kaffee und Kuchen, bei dem Sprachschwierigkeiten, Verständnisfragen bei Formularen und Alltagsprobleme besprochen werden. Auch ihnen gibt das Netzwerk Zukunft in der neuen Heimat. Beispiel Familie Ruzhynskyi: Über verschiedene Flüchtlingslager kam sie nach Bochum. Dank der Flüchtlingshilfe Eppendorf haben sie in der Fremde Fuß gefasst: Olga arbeitet im Büro eines Malerbetriebs, Ehemann Vead in einer Fahrradwerkstatt. Sohn Artem (18) bereitet sich auf sein Abitur vor, spielt Fußball, ist Schiedsrichter und jobbt bei der DRK-Taschengeldbörse. Integration ist machbar! https://fluechtlingshilfe-bochum.de

Text: Sabine Raupach-Strohmann

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