Entertainer mit Herz und Leidenschaft
Michael Wurst ist ein „Chamäleon der Musik“
Michael Wurst macht vieles – am liebsten alles auf einmal. Der sympathische Sänger, Moderator und Stadionsprecher ist der vielzitierte „bekannte bunte Hund“ in unserer Stadt.
Er ist ein Chamäleon der Musik, ein Grenzgänger, der nur noch macht, worauf er Bock hat. Zum Beispiel auf Weihnachten. „Ich bin ein Weihnachtsfan“, bekennt Michael Wurst. „Seit ich denken kann, haben wir in der Familie zusammen gesungen und Musik gemacht.“
Voller Terminkalender vor Weihnachten
In der Vorweihnachtszeit müssen seine Frau und seine beiden Kinder auf ihn jedoch verzichten, denn in diesen Tagen ist der Terminkalender des Bochumer Musikers noch voller als sonst: Auftritte bei Weihnachtsfeiern, Weihnachtskonzerten und natürlich beim „kleinen Engel“, seinem Herzensprojekt. „Ich hatte 2009 die Idee zu dem musikalischen Märchen für Erwachsene und konnte Ansgar Borgmann als Vorleser gewinnen.“ Seitdem begeistert die Mischung aus märchenhafter, jedes Jahr neuer Geschichte und neu interpretierten Hits und Weihnachtsliedern die Fans in Kirchen in Bochum, Hattingen und Herne.
Produzent für viele Künstler
Musik ist sein Leben. Seit 2003 verdient er sein Geld damit. Erste Castingshows brachten Plattenverträge, vieler seiner selbst geschriebenen und komponierten Singles landeten in den Top Ten. Durch Kontakte in die Szene schrieb der Songwriter 250 Songs für andere Künstler: für Ireen Sheer, Nino de Angelo und viele andere. „Einmal spielten sie im Radio in einer Stunde neun meiner Songs“. In dieser Zeit drehte Sat 1 eine der drei Doku-Soaps mit Familie Wurst. „Die langhaarigen rockenden Brüder aus dem Ruhrgebiet – das fanden sie in Bayern schon crazy“, schmunzelt Michael mit Blick auf Vater Manfred und Onkel Werner. Zusammen mit beiden in der Band „Tweens“, aber auch Solo ist der Langendreerer seit vielen Jahren ein Stimmungsgarant auf Events und Festivals – mit eigenen und Coversongs. „Ich bin ein Chamäleon. Ich singe alles“.
Seinen Namen gab er nicht her
Als er sich damals durch die Vorgaben und den Druck der Branche „der Sänger ist gut, die Songs sind gut, aber der Namen geht gar nicht“ zu sehr hätte verbiegen müssen, koppelte er sich ab. Seitdem macht er sein eigenes Ding: neue Songs, neue Alben, alter Name. „Grenzgänger“ ist die aktuelle Single – lange in den Ruhr-Charts – die rockig genau das beschreibt, was dem Bochumer Sänger wichtig ist: sich die Freiheit nehmen, das zu machen, worauf man Bock hat. Und das ist neben der Musik der Fußball, das ist der VfL Bochum.
Fußball ist seine zweite Leidenschaft
Seit 19 Jahren ist Michael Wurst Stadionsprecher an der Castroper. Gekickt hat er bei der SG Wattenscheid 09 und auch beim VfL. Er wollte eigentlich Fußball-Profi werden. „Das hat leider nicht geklappt. Es blieb bei der dritten und vierten Liga.“ Als Trainer coacht er jetzt die Westfalenliga-Mannschaft von Obersprockhövel. Freitags, samstags Auftritte, sonntags Fußball – bei Wursts ist der Montag der Sonntag. „Dafür genießen wir die Familienzeit umso mehr“.
Solider Beruf
Während Corona war plötzlich alles anders: „Wir Künstler wurden von der Gesellschaft fallen gelassen. Kunst war nichts Wert, Kunst konnte weg“. Das hat ihn nachhaltig getroffen. Da zahlte es sich aus, dass Michael eine solide Ausbildung als Versicherungskaufmann hatte und in der Agentur seiner Familie arbeiten konnte. Nachdem er kurz vor Schluss sein Jurastudium der Musik geopfert hatte, entschied er sich aber irgendwann doch für ein zweites Standbein. „Jura hat mir richtig Spaß gemacht, vor allem Strafrecht. Ich wäre gerne Strafverteidiger geworden“. Für seine Social-Media-Agentur war Corona ein starker Motor. Und sein Talent „zu quatschen“ qualifiziert ihn für sein drittes Standbein: die Moderation, auf die er sich immer intensiv vorbereitet.
Ein ganz normaler Typ
Nach außen hin der ewig junge Rocksänger mit Lederjacke und Strubbelhaaren, ist Michael bodenständig und bescheiden, hilfsbereit und pünktlich. Er ruft an, weil er sich um fünf Minuten verspäten wird. „Ich hasse Warten“. Und die auf solidem Karton gedruckten Tickets für den kleinen Engel verschickt er eigenhändig – nachdem sie per Mail oder telefonisch bestellt wurden. „Ich mag die Haptik.“
Der Run auf die Karten ist jedes Jahr groß, die Aufführungen werden von den vielen Fans gefeiert. Doch wenn die Lichter ausgehen, denkt Michael schon ans nächste Projekt. „Ich kann den Erfolg nicht genießen, sagt meine Frau.“ Auch jetzt steht das nächste schon in den Startlöchern: „Neues Jahr, neues Album“. Und vieles mehr – eben alles auf einmal.




Text: Sabine Raupach-Strohmann
Fotos: Michael Wurst
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