Bochumerin schreibt über die Jugend
Bochumer Erinnerungen: Als der Bücherbus noch kam
Früher war nicht alles besser, sondern anders. Es war die Zeit, in der die Autos keine Gurte hatten und es in Bochum noch Röl oder das Kortum-Kaufhaus gab.
Wer in den 70er und 80er Jahren in Bochum aufgewachsen ist, wird wissen, wovon die Rede ist. Vom Blockflöte spielen ganz zu schweigen. Dieses Lebensgefühl gibt es ab dem Herbst auch als Buch.
Von der Todesbahn im Stadtpark bis zum Ferienpass
Zusammengetragen hat es die Bochumer Autorin Christiane Bogenstahl. Die gebürtige Wattenscheiderin ist Jahrgang 1973 und hat diese Zeit selbst mitgemacht. Für die Bochumer Stadtgeschichte, sagt sie im Gespräch im Bermuda3Eck, habe sie sich eigentlich nie interessiert, bis die Anfrage vom Verlag kam. Aber dann ging´s los: Christiane Bogenstahl recherchierte zum Gerther Giftmüllskandal Anfang der 70er Jahre, zu den Auseinandersetzungen um das Heusner-Viertel oder zum U-Bahnbau und sprach mit Menschen wie Leo Bauer, Markus Gloria oder Heri Reipöler, die in den 80er Jahren das Bermuda3Eck erfanden oder Bochum Total.
Aber auch die kleinen Dinge kommen in Bogenstahls Buch vor: Die Todesbahn im Stadtpark, die vielen Freibäder oder wilden Brachen, der Bücherbus, der Ferienpass.
Wohnungsnot gab es früher auch schon
Selbstverständlich spielen Herbert Grönemeyer, die Zeche, die Tanzschule Bobby Linden oder der Zwischenfall eine Rolle.
Die dunklen Seiten bleiben dabei auch nicht unerwähnt: Die Probleme mit gewalttätigen Skinheads in Wattenscheid, die Arbeitskämpfe und die sterbenden Stahlwerke und Zechen, die Wohnungsnot. Es gab Zeiten, da mussten Bochumer Studenten in Zelten auf dem Campus übernachten. „Da habe ich viele Parallelen zur heutigen Zeit gesehen“, sagt Christiane Bogenstahl.
Ansonsten aber ist Bochum ein wirklich nette Stadt, früher wie heute. „Die Leute waren alle so hilfsbereit“, erzählt Bogenstahl, „es gab viele spontane Gespräche. Einmal sagte mir ein Mann, den ich einfach angesprochen habe, er hätte fünf Minuten. Daraus wurde eine Stunde. Ich habe auch viel im Freundeskreis recherchiert, da kannte immer irgendeiner jemanden, der einen Fachbereich hatte. Ich hätte eigentlich drei Bücher schreiben können.“
„Aufgewachsen in Bochum in den 70er & 80er Jahren“ von Christiane Bogenstahl erscheint im Oktober im Wartberg Verlag und soll 14,90 Euro kosten.
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Früher war nicht alles besser, sondern anders. Es war die Zeit, in der die Autos keine Gurte hatten und es in Bochum noch Röl oder das Kortum-Kaufhaus gab.
Wer in den 70er und 80er Jahren in Bochum aufgewachsen ist, wird wissen, wovon die Rede ist. Vom Blockflöte spielen ganz zu schweigen. Dieses Lebensgefühl gibt es ab dem Herbst auch als Buch.
Von der Todesbahn im Stadtpark bis zum Ferienpass
Zusammengetragen hat es die Bochumer Autorin Christiane Bogenstahl. Die gebürtige Wattenscheiderin ist Jahrgang 1973 und hat diese Zeit selbst mitgemacht. Für die Bochumer Stadtgeschichte, sagt sie im Gespräch im Bermuda3Eck, habe sie sich eigentlich nie interessiert, bis die Anfrage vom Verlag kam. Aber dann ging´s los: Christiane Bogenstahl recherchierte zum Gerther Giftmüllskandal Anfang der 70er Jahre, zu den Auseinandersetzungen um das Heusner-Viertel oder zum U-Bahnbau und sprach mit Menschen wie Leo Bauer, Markus Gloria oder Heri Reipöler, die in den 80er Jahren das Bermuda3Eck erfanden oder Bochum Total.
Aber auch die kleinen Dinge kommen in Bogenstahls Buch vor: Die Todesbahn im Stadtpark, die vielen Freibäder oder wilden Brachen, der Bücherbus, der Ferienpass.
Wohnungsnot gab es früher auch schon
Selbstverständlich spielen Herbert Grönemeyer, die Zeche, die Tanzschule Bobby Linden oder der Zwischenfall eine Rolle.
Die dunklen Seiten bleiben dabei auch nicht unerwähnt: Die Probleme mit gewalttätigen Skinheads in Wattenscheid, die Arbeitskämpfe und die sterbenden Stahlwerke und Zechen, die Wohnungsnot. Es gab Zeiten, da mussten Bochumer Studenten in Zelten auf dem Campus übernachten. „Da habe ich viele Parallelen zur heutigen Zeit gesehen“, sagt Christiane Bogenstahl.
Ansonsten aber ist Bochum ein wirklich nette Stadt, früher wie heute. „Die Leute waren alle so hilfsbereit“, erzählt Bogenstahl, „es gab viele spontane Gespräche. Einmal sagte mir ein Mann, den ich einfach angesprochen habe, er hätte fünf Minuten. Daraus wurde eine Stunde. Ich habe auch viel im Freundeskreis recherchiert, da kannte immer irgendeiner jemanden, der einen Fachbereich hatte. Ich hätte eigentlich drei Bücher schreiben können.“
„Aufgewachsen in Bochum in den 70er & 80er Jahren“ von Christiane Bogenstahl erscheint im Oktober im Wartberg Verlag und soll 14,90 Euro kosten.
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