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Fußball für alle hat großen Zulauf

Beim VfB Langendreerholz wird Inklusion groß geschrieben

„Hier steht das Erlebnis im Vordergrund und nicht das Ergebnis. Das ist das Schöne.“ Sandra Brockmann ist Geschäftsführerin des VfB Langendreerholz.

Und dieser Club ist der erste und bisher einzige Fußball-Verein in Bochum, der Fußball für Alle anbietet, in dem Menschen mit Behinderung spielen, gemeinsam mit solchen ohne eine Einschränkung. 

Seit über einem Jahr ist der VfB Langendreerholz jetzt inklusiv aufgestellt – und die Trainingsgruppe ist stark gewachsen. Mittlerweile trainieren rund 30 Fußballer und Fußballerinnen gemeinsam auf dem Platz an der Hörderstraße in Langendreer, im Alter von sieben bis 37 Jahren. „Bei Trainingsspielen teilen wir das aber schon nach Altersgruppen ein“, sagt Sandra Brockmann. Hier spielen Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom genau so wie Autisten oder Kinder mit anderen gesundheitlichen Einschränkungen. Das so etwas möglich ist, hat sich herumgesprochen.

„Man nennt uns sie Inklusions-Familie“

„Die Spieler und Spielerinnen kommen gar nicht alle aus Bochum, manche machen sich auf den Weg von Sprockhövel oder Gevelsberg, nehmen das auf sich. Sie gehen in ihre Schulen oder Werkstätten und tragen die Idee weiter oder bringen gleich noch jemanden mit. Und wenn dann jemand zum Schnuppern kommt, dauert das Zuschauen meist nur fünf Minuten, und dann bekommen sie von uns ein Leibchen und spielen schon mit“, erzählt Sandra Brockmann.    

Mittlerweile haben die inklusiven Mannschaften des VfB Langendreerholz schon an mehreren Turnieren teilgenommen. Die gibt es in Münster, Witten oder Datteln. „Wir finden uns in diesem Trubel auch immer wieder, man nennt uns schon die Inklusionsfamilie“, sagt Brockmann, „die Vereinsfarben sind zwar schwarz und weiß, aber unsere Trikots sind bunt. Und wir haben neon-orangene Jacken, die alle, Eltern und Spieler, immer tragen.“

Naturrasen verhindert Teilnahme von Rollstuhlfahrern

Trainiert wird immer Mittwochs ab halb sechs auf dem Naturrasen der Sportanlage an der Hörder Straße. Für Rollstuhlfahrer ist das aber noch ein Problem – die können nicht mitmachen, weil sie sonst im Rasen einsinken würden. Auch in die eigentlich zu kleine Halle, in der im Winter trainiert wird, können sie aus Platzgründen nicht. Also ist noch Zuschauen angesagt, bis es vielleicht irgendwann mal einen Kunstrasenplatz gibt. 

Es wäre schön, wenn es in und um Bochum mehr Vereine gebe, die den weg der Inklusion gingen, meint Sandra Brockmann. Ein paar Anfragen, wie man das macht, gebe es schon. Dann hätte man mehr Möglichkeiten, am Wochenende mal ein Spiel zu absolvieren. Ohne Konkurrenzdenken – Fußball für alle, mit allen eben.

Fotos: VfB Langendreerholz

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