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Bahnhof Langendreer: Züge fahren hier schon lange nicht mehr

Die 80er Jahre waren eine heiße Zeit. Nicht nur, aber auch in Bochum.

Hausbesetzungen in der ganzen Stadt – die Besetzungen der Fabrik an der Hermannshöhe im Juni 1981 und der Heintzmann-Halle im Dezember 1982 seien als besondere Beispiele genannt. Und laut war bei vielen Demos der Ruf nach freien Kulturzentren.

In Langendreer gab es ein verfallendes Bahnhofsgebäude, das – 1907/08 vom Architekten Schlomeyer erbaut – bis 1982 Schnellzughalt und 1984 aufgegeben worden war. Von der Stadt gekauft, 1985 an die neu gegründete Initiative Bahnhof Langendreer übergeben, wurde das Gebäude 1986 als soziokulturelles Zentrum eröffnet und ist bis heute weit über Bochum und die Region hinaus ein Begriff.

Blick hinter die Kulissen

Zeit, einen Blick in das alte, umgenutzte Gemäuer zu werfen, dessen Eingangshalle und die Bereiche der ehemaligen Fahrkartenschalter nun also schon seit fast 40 Jahren jede Menge Konzerte, Partys und andere – oft hochkarätige – Veranstaltungen erlebt haben. Etliche Gruppierungen der freien Kunstszene haben sich in den Nebenräumen des Bahnhofs regelmäßig getroffen und viel bewegt. Auch politische Veranstaltungen mit lokalen und internationalen Themen haben hier einen festen Platz.

In den Räumen der ehemaligen Gepäckabfertigung ist seit den Gründertagen die Kneipe zu Hause, die Uwe Vorberg, dem aktuellen „Frontmann“ der Initiative, Kopfzerbrechen bereitete, bis „La Vida“ dort Einzug hielt. Vor längerer Zeit wurde auf Teilen des Restaurants eine Terrasse gebaut, die z.B. auch für Veranstaltungspausen genutzt werden kann. Nebenan, im hinteren Bereich des Gebäudes, gibt es einen riesigen Besprechungsraum, der vor allem Teilnehmenden bekannt ist. 

Der alte Zugang zu den Gleisen ist – natürlich – zugemauert, zumal 1984 der Bahnsteig abgerissen, Gleis 1 entfernt wurde. Die alten Wartesäle wurden zum beliebten Kino „Endstation“ mit Café umgebaut. Dort gibt es Vorstellungen mit Dokumentarfilmen, internationalen Originalfassungen und auch Raritäten.

Text und Fotos: Eberhard Franken

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