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Wo die Ausstellung bleibt, ist unklar

Knappenverein muss einpacken

„Das ist eine mittelschwere Katastrophe. Meine größte Befürchtung ist, dass, wenn die Sachen einmal in Kartons verpackt sind, sie nie wieder ausgepackt werden. Und dann wird alles vergessen. Erst in die Kartons, dann irgendwann auf den Müll.“

Hans Mohlek hat im Mai gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern angefangen einzupacken. Bis zum Beginn der Sommerferien muss der Bergmanns-Kameradschafts-Verein Glückauf Gerthe 1891 e.V. die Räumlichkeiten im Keller der Frauenlobschule in Hiltrop verlassen. Die Stadt Bochum will es so, die Räumlichkeiten, die der Knappenverein bisher auch als Ausstellungsraum nutzte, sollen demnächst der Grundschule zur Verfügung stehen. 

Manche Exponate sind brüchig

Über Jahrzehnte haben Mitglieder des Vereins zusammengetragen, was mit dem Bergbau zu tun hat: Modelle von ausgebauten Strecken, Gemälde und andere Kunstwerke, Lampen, Kleidung, historische lederne Bergmanns-Helme, einen hölzernen Türstock, Erinnerungsstücke, Fahnen und Wimpel, historisches Werkzeug. „Viele Dinge davon werden diesen Umzug nicht überleben“, sagt Hans Mohlek, der 1. Vorsitzende des Knappenvereins, der einer der größten in der Region ist, mit aktuell 91 Mitgliedern. Gerade die Exponate, die aus echter Kohle bestehen, wie viele der Modelle, werden mit der Zeit brüchig. Ein Beispiel: Das Modell zur Erinnerung an die Schließung der Zeche Lothringen im Jahr 1967, ein wichtiger Markstein in der Geschichte des Bochumer Nordens.

Verein sucht neue Heimat für seine Sammlung

Jahrelang hat der Verein Glückauf Gerthe Besuchergruppen in der kleinen, aber feinen Ausstellung im Keller der Frauenlobschule empfangen, von Grundschülern bis Senioren. Kurz vor der Corona-Pandemie wurde das schon verboten, aus Brandschutzgründen. Seitdem durften nur noch Gruppen bis zu drei Personen die Exponate bewundern. Zuletzt war die Direktorin des Bergbaumuseums zu Gast und bezeichnete die Sammlung als „erhaltenswert“. Übernehmen kann das Museum die Stücke aber nicht, die Herkunft ist oft ungesichert.

Seit dem letzten November sucht der Verein ein neues Zuhause für seine Sammlung. Das aber gestaltet sich mehr als schwierig, sagt Hans Mohlek: „Wir haben ganz viele Idee mit der Bezirksvertretung und den Zentralen Diensten der Stadt durchgesprochen, alles was wir vorgeschlagen haben, war entweder belegt oder verplant.“ 

Zwischenlösung gefunden

Jetzt wandern die Ausstellungsstücke erst einmal in einen Lagerraum in einer Schule am Lenneplatz im Flüsse-Viertel. Zuletzt gab es die Idee, die ehemalige und leerstehende Stadtbücherei an der Kortebuschstraße in Harpen zu nutzen, gemeinsam mit dem Kohlengräberland-Geschichtsprojekt. Allerdings hatte die Maischützenschule auch schon Bedarf angemeldet: „Die Räumlichkeiten der ehemaligen Stadtbücherei dienen der Maischützenschule als Aula und

Mehrzweckfläche, für schulische Versammlungen, sowie Unterricht, OGS-Betreuung und als Ausweichfläche für Sportunterricht, sodass die Nutzung als Ausstellungsfläche mit Vitrinen und Öffnung für Besucher nicht möglich ist“, schrieb die Stadt auf eine Anfrage der UWG:Freie Bürger im Rat. Dem Vernehmen nach wäre Sport dort allerdings verboten – der Fußboden ist ungeeignet.

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