30 barrierefreie Loftwohnungen
Zechenverwaltung Lothringen wird Loft
Zechenverwaltung Lothringen: Geht es nach den Plänen von Projektleiter Andreas Seip sollen 2023 die ersten Bewohner in die rund 30 barrierefreien Loftwohnungen an der Lothringerstraße in Gerthe einziehen.
Die kleinste davon wird 100 Quadratmeter groß sein, die meisten werden aber bei etwa bei 200 Quadratmetern liegen. Der angepeilte Mietpreis liegt zwischen zehn und zwölf Euro pro Quadratmeter, natürlich kalt und ohne Schnickschnack.
Dafür gibt es dann aber auch große exklusive Räume mit vier Meter Deckenhöhe und dem Flair von alter Malocherkultur. „Kult 40 – loftige Wohnkultur“ ist der neue Titel des Projektes. Noch merkt man allerdings wenig vom Hauch der Exklusivität, wenn man das Gebäude betritt. Herausgerissene Kabel, Scherben auf den Fluren, von Wasserschäden aufgeplatzte Parkettböden, Schmierereien an den Wänden und Fenstern. Schön ist anders. „Insgesamt werden wohl so zehn bis zwölf Millionen Euro in den Umbau fließen, wenn es keine bösen Überraschungen gibt“, sagt Andreas Seib. Mit bösen Überraschungen meint er vor allem Schadstoffe, die in Altbauten überall lauern können. „Damals wurden einfach noch viele Stoffe verbaut, die heute Sondermüll sind“, erklärt der Projektleiter.
Um den ehemaligen Verwaltungsbau zu Loftwohnungen umzugestalten, wird er komplett entkernt und mit neuer Technik versehen. Alles muss raus, nur Wände und tragende Teile bleiben stehen. „Auch den Dachstuhl werden wir komplett abreißen und neu aufbauen“, sagt Seip. Der Baustart in Gerthe ist im Spätsommer 2021 geplant.
Abriss der Zechenverwaltung Lothringen war eigentlich schon beschlossene Sache
Die historische Außenoptik soll auch nach dem Umbau erhalten bleiben. Nachdem die Bäume an der Lothringer Straße gefällt worden sind und es nun einen freien Blick auf das Haus gibt, wird deutlich, wie imposant es ist. „Das war auch ein Grund dafür, dass wir und viele Menschen in Gerthe für den Erhalt gekämpft haben“, erzählt Bezirksbürgermeister Henry Donner. Vor Jahren war der Abriss eigentlich schon beschlossene Sache. Ein Discounter sollte an der gleichen Stelle neu gebaut werden. Bürgerproteste verhinderten das. Anschließend gab es eine Ideenwerkstatt.
Dort wurde eigentlich barrierefreies Seniorenwohnen mit Gastronomie und Treffpunktcharakter als Favoritenlösung herausgearbeitet. Davon ist man jetzt – Jahre später – bis auf die Barrierefreiheit aller Loftwohnungen sehr weit entfernt. „Wenn es einen Betreiber gibt, der sicher pachtet, bauen wir auch gerne noch ein Cafe. Bisher tut sich da aber nichts“, schildert Projektleiter Andreas Seip das Dilemma. „Die Bochumer Wirtschaftsentwicklung wollte sich dieses Themas annehmen“, erklärt Henry Donner, der natürlich gerne einen neuen Anlaufpunkt für Menschen in Gerthe sehen würde.
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